Freitag, 2. August 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Javea und der Abschied

Das letzte kühle Bier ist offen, der letzte Abend auf der Terrasse... der letzte Tag des Abenteuers geht zu Ende. Und ganz ehrlich? Mit ein wenig Melancholie ;-)
Gerne würde ich noch bleiben. Hätte gerne noch länger Urlaub und würde die Lebensart, die Ruhe beim Einkaufen, die lächelnden Menschen, die Siesta, das Meer, die lauen Abende, und sogar den spanischen Radiosender im Leihwagen gerne noch ein Weilchen genießen. Weil es einfach erholsam ist. Für mich. Und Menschen, die Wärme und Gemütlichkeit mögen... (wer es lieber bergig schattig mag und sich eigentlich schon auf den Winter freut sollte hier keinen Urlaub machen ;-) ).
Der Tag heute konnte ganz gemütlich dahin plätschern. Gestern hingegen hat es uns bei einem ganz chilligen Ausflug nach Javea geführt. Dieses nette, wirklich nette Städtchen liegt hier so quasi einmal übern Hügel rüber. 15 - 20 Autominuten gefühlt. Ich hab nicht wirklich auf die Uhr geschaut. Was auch daran liegt, dass mir persönlich hier an diesem wunderschönen Fleckchen Erde ja eh keine Autofahrt zu lange ist! Es gibt viel zu entdecken (zum Beispiel Briefkästen) und zu schauen. Die Landschaft ist immer wieder schön...
Javea ist wie viele Städtchen (jaaaa, die Kölnerin in mir würde eher sagen: Ortschaften) hier. Alter historischer Kern, Hafen, Strand. Hier ist es so, dass der historische Kern von der Hafenanlage und den Stränden etwas entfernt liegt (gemütliche 2-3km). So hat er sich aber ein ganz eigenes Flair erhalten. Und die Stadtväter oder die Kommune haben dafür gesorgt, dass es ein großes Vergnügen ist, in den kleinen Gassen zu flanieren, die Geschäfte zu bewundern und die Häuser.
Was mir ja immer wieder passieren kann hier ist ein akuter Anfall von Nackenschmerzen :) Weil es einfach schön ist, die Häuserfronten bis zum Blau des Himmels zu betrachten. Hier in Javea oft sehr gelungen und mit schönen schmiedeeisernen Balkonen und Balustraden. Hier finden sich im historischen Bezirk keine verfallenen Häuser... Nun liegt Javea, was die Mietpreise für Ferienwohnungen und Häuser angeht aber auch im absolut oberen Bereich - da will man ja vielleicht der entsprechenden Touristenklientel auch ein entsprechendes Ambiente bieten? :( Schade, dass es hier Städte gibt, die dafür das Geld haben und andere, die das nicht leisten können...
Nun denn, Javea bleibt eine Reise wert. Oder einen Tagesausflug. Selbst meinen beiden 8 und 10 jährigen Reisebegleitern hat dieser Tag und das dazu gehörige Sightseeing - Programm äußert gut gefallen.
Die Kirche St. Bartolomeu, die wie eine Festung im Herzen des centro historico liegt, ist sehenswert. Man kann sich einfach rein setzen und den Blick schweifen lassen... Die alten Holztüren aus dem Jahr 1592 beeindrucken und auch die ruhige Umgebung des Baus bestimmt die Atmosphäre. Gegenüber des Haupteingangs liegt das Rathaus und um zwei Ecken herum findet man das örtliche Museum für Archäologie und Völkerkunde, im schön erhaltenen Palau d`Antoni Banyuls. Das ist nun wirklich den Weg wert. Neben dem tollen alten Stadthaus der gehobenen Schicht illustriert es nicht nur das Leben der Menschen dieser Region, sondern auch die Geschichte dieses Küstenstreifens im Anblick der vielen Völker, die hier landeten und den Landstrich prägten. Exponate aus der Zeit der Iberer, der Römer, der Mauren.... es macht Spaß und ist informativ, auch wenn man des Spanischen nicht sehr mächtig ist. Denn leider sind alle Beschreibungen in der Landessprache.
In der Eingangshalle steht eine bescheidene Sammelbüchse. Jeder Besucher sollte dort angemessen eine Spende hinterlassen, denn das Museum hat freien Eintritt. Das sind Momente in denen ich mich frage, ob es an der Mentalität der Menschen hier liegt, dass man da, wo es angebracht ist, nicht auch gutes Geld für eine gute Sache nimmt. Muss ja nicht gleich ein Vermögen sein. Oder? Wer sich einen Tag für Javea nimmt, sollte eigentlich den Naturpark am Montgo nicht ganz außer acht lassen... von der Altstadt aus (das Museum hat auch eine kleine Dachterrasse, die einen tollen Rundumblick gewährt) sieht man den erhabenen Küstenberg, der zu rufen scheint "bezwing mich" :) was durch die karge Vegetation dort ein Wettkampf mit der Hitze wird - zumindest in dieser Jahreszeit... Ich war noch nicht oben, aber der Weg ist lang und anstrengend und bei über 30 Grad, sollte man sich das gut überlegen und seine Kondition prüfen ;-)
Aber zum Beispiel die historischen Mühlen (auch immer wieder zu sehen von der Stadt aus) oder das Cap San Antoni laden zu kleinen Wanderspaziergängen ein. Mit dem Auto lässt sich gut ran fahren und die Beschilderung in Javea ist so, dass man dieses Ausflugsziel eigentlich nicht verfehlen kann. Beide Ziele - Mühlen und Cap - erreicht man über die Beschilderung zum Cap.
Und wer dann am Ende des Tagestrips eine Abkühlung braucht: Javea bietet mehrere Strände an.
El Arenal besticht mit fußfreundlichem Sand und kinderfreundlicher Wassertiefe. Und daneben gibt es familienfreundlich ein paar Spielplatz-Angebote am Strand und an der Promenade alles was das Urlauberherz begehrt, vom Eis über Tapas bis zur Bademode, Schwimmärmchen oder Modeschmuck und Urlaubsklamöttchen... Nun, das ist dann wirklich Geschmackssache. Aber bequem war das Eis direkt fußläufig schon ;-) Jeden Tag bräuchte ich das aber nicht. Der Ausblick ist schön, das Meer erfrischend, da will der Urlauber aber mal nicht so wählerisch sein.
Tja, das war er der diesjährige Spanientrip. Morgen bringt uns der Flieger wieder nach Hause. Ins schwüle Köln. Und im Reisegepäck Eindrücke, Erlebnisse, Schätze und die Erfahrung Dinge schon zu kennen und lieb gewonnen zu haben und Neues mit Freude und weitem Herzen zu entdecken.
Es ist nicht zu Ende, das Abenteuer. Ungewiss, ob es im nächsten Jahr seine Fortsetzung findet, aber ganz gewiss wird mich die nördliche Costa Blanca, die Marina Alta, in zwei Jahren wieder sehen... Und im Stillen hoffe ich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Ich habe hier letzte Woche des Satz gehört: "... es ist bestimmt schön, immer wieder irgendwo hin zu kommen, wo man sich auskennt, aber die Welt ist so groß und so schön, ich möchte ganz viel davon sehen... " Ja, das ist bestimmt spannend. Aber das gute Gefühl von "ich komme wieder" ist es wert, die Welt etwas langsamer kennen zu lernen, vielleicht nicht alles von ihr zu sehen, aber den kleinen Kosmos, den man sich erwählt hat zu entdecken und zu erforschen und ihn lieb zu gewinnen- Denn nur was vertraut ist, trägt man im Herzen. Und ich kann nur sagen: das geht nicht nur mit Menschen, sondern auch mit einem Stück dieser schönen Erde :)
Adios - wir sehen uns wieder!

Montag, 29. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Paella und frisches am Stand...

Ein gelungener Urlaub zeichnet sich dadurch aus, dass er Tage auch mal dahin plätschern lässt und Höhepunkte aus den kleinen Dingen macht. Die Zeiten der Hetzjagd nach Sehenwürdigkeiten und all den großen und kleine Must - Have´s einer Gegend sind vorbei. Aus der Touri-Stress und das Programm heißt: morgen schauen wir, was morgen ist :)
Heute war ein solcher "Plätscher-Tag", der am Tagesende ein echtes kulinarisches Fest bereit hielt.
Meine zwei kleinen Reisebegleiter fragen seit wir einen Kühlschrankmagneten in Form einer Paella gekauft haben (für die heimische Spanienecke am Kühlschrank), ob wir denn so was mal essen können. Klar. Können wir. Und haben wir dann heute gemacht.
Vor über einem Jahr habe ich einen Spanisch-Koch-Kurs geschenkt bekommen. Dort habe ich meine erste Paella gegessen. Und die sogar selbst gekocht, denn ich war damals in dem bundgemischten Abendkurs mit anschließendem gemeinsamen Essen das Paella-Team :) Es war eine Paella Mixta. Also mit Fleisch und Fisch. Unsere Kochlehrerin war eine spanische Deutsche, die in Barcelona aufgewachsen ihre spanischen Wurzeln vor allem über´s Kochen beibehalten hat. Sie hat viel übers spanische Essen und die Art, wann und wie man isst und auch über die lokalen Besonderheiten erzählt. Und damals schon gesagt: eine Paella ist immer anders. Nun, es gibt verschiedene Arten. Der Ursprung liegt aber in Valencia, bzw der Region Valencia. Und deshalb ist die ursprünglichste die Paella Valenciana mit Fleisch - nämlich Huhn - und Gemüse, das in der Region wächst. Da Valencia aber am Meer liegt und Spanien sehr vielseitig ist, leuchten mir auch die Varianten Mixta (Fleisch und Fisch imt Gemüse) und vor allem die Paella de Mariscos - mit Meeresfrüchten. Nun, wir waren ja genug Leute, es gab also Mariscos UND Valenciana. In einem schönen Lokas im Hafen von Moraira mit Blick auf den Ifach. Habe ich gestern am Strand an der Cala del Moraig noch begeistert auf die Riesen-Paella-Pfanne geschaut, die eine Gruppe von ca 7 Personen dort serviert bekam, war ich auch mit der touristischen Variante von der Größe eines Pizzatellers sehr zufrieden. Und nicht nur ich: auch meine Kinder. Leider waren die drei Muscheln auf der Meeresfrüchtevariante etwas mager, aber die drei (vor allem meine Kinder) beeindruckenden Panzertiere die dekorativ arrangiert waren haben das wett gemacht ;-) Völlig überrascht haben mich die dicken weißen Bohnen in der Paella Valenciana, die einfach großartig geschmeckt haben.
Alles in allem: total schöner und leckerer Tagesabschluss...
Wenn ich schon mal gerade bei leckeren Sachen bin: natürlich führt mich auch immer mindestens ein Gang auf einen spanischen Markt. Auch hier in Moraira. Leider war der nicht so schön, wie die Märkte, die ich in den vergangenen zwei Jahren besucht habe, aber das Vergnügen beim Kaufen von frischem Obst und Gemüse war genauso groß!!!
Denn genau DAS ist es, was ich an den spanischen Märkten so großartig finde. Man will vor lauter Angebot viel mehr kaufen, als man a) tragen und b) essen kann! Und das für sehr kleines Geld. Schade, dass gerade hier in Moraira viele Stände mit Klamotten, Spielwaren etc drei bis vier mal auftauchten. Das mindert das Einkaufsvergnügen. Dann fühlt man sich entweder etwas verschaukelt oder fragt sich, was man denn an ein und demselben Stand immer wieder kaufen soll... aber man kann ja vorbei gehen. Vermisst habe ich die spanische Keramik. Schade. Wenn schon Touri-Markt, dann doch bitte auch damit ;-) Gut war allerdings, dass bei der enormen Hitze auf dem Markt eine Verkaufsbude gekühlte Getränke bereit hielt. Und ein paar Tische und Stühel... meine Kinder waren dankbar!
Und DIESER Stand hatte keine Absatzschwierigkeiten.
Ach, wir haben das Mädchen, dass zu meiner kleinen Reisegesellschaft gehört in einem netten "was soll das kosten?"-Intermezzo mit einem traditionellen spanischen Flamenco-Outfit für den nächsten Karneval ausgestattet. Man bekommt diese netten Kleidchen ja in jedem Shop der auch Wasserspielzeug und Postkarten, sowie Sonnenmilch für 16,95 € bietet, für ca 8 €. Der nette Verkäufer auf dem Markt wollte 28€. Er hat meinen Blick sehr schnell sehr richtig gedeutet und gefragt, wie viel ich zahlen würde. Auf meinen Hinweis, was die Teile im Laden kosten, wollte er mich den großen Qualitätsunterschied erklären. Das ist ja alles Billigware - nur bei IHM gibt es die echte gute spanische handwerkliche.... Qualität. Die war am Ende 10€ inklusive einer wirklich hübschen passenden Haarspange mit Blume (zur Vervollständigung des Karnevalsoutfits) wert. So kann es gehen...
Adios, ¡Buenas noches¡
ps - ich überlege welcher Durchmesser einer Paellera wohl in mein Handgepäck oder gar in den Koffer passt....

Sonntag, 28. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Cala del Moraig :)

Ich sitze auf der abendlichen Terrasse und habe gerade noch einmal die Fotos vom heutigen Kurzausflug angeschaut. Eine Eingebung führte uns heute an einen sehr sehr schönen Flecken an der nördlichen Costa Blanca: die Cala del Moraig. Ein Felsenstrand besonderer Art. Zu erreichen nur über Benitatxell (wir sind nur durchgefahren, aber der Kirchturm lädt ein, mal Halt zu machen) und dann geht es erst den Berg rauf und dann den Berg wieder runter und runter und runter.... durch eine Urbanisation, die wirklich denken lässt: oh ja, HIER würde ich auch gerne mal ein Urlaubsdomizil bezahlen können ;-)
Und dann??? Parkplatz suchen! Es gibt ausreichend. Zumindest am späten Nachmittag.
Hätte ich gewusst, wie weit die Parkplätze bis zum eigentlichen Strand nach unten reichen... wäre ich weiter gefahren, aber so kamen wir in den Genuss das letzte Stück zu Fuß zu nehmen und die herrliche Aussicht zu genießen.
Der Strand an sich - sehr schön. Glasklares Wasser, klein aber oho, super zum Schwimmen und Schnorcheln. Auch Taucher sind dort zugange und man kann das Treiben von den Felsen aus beobachten. Die Felsen... Es erhebt sich eine wunderbare Kulisse rund um dieses Bade-Kleinod! Angrenzend an die Küste ist - so meine Landkarte (auf spanisch) der Puig Llorenca. Die Bucht und Urbanisation tragen den Namen Moraig, nur warum, das weiß ich nicht ;-) . Mein Reiseführer - es sei an dieser Stelle nochmal genannt welcher: Reise Know How Costa Blanca, vollständig überarbeitete Ausgabe von 2013 - hält es nicht für nötig, diese Stelle auch nur IRGENDWO in einem Nebensatz zu erwähnen. Eine absolute Unterlassunssünde. Wirklich. In keiner Karte eingezeichnet, bei keinen Stränden oder sehenswerten Orten oder sonst einer kleinen Möglichkeit in die teilweise seltsam ausgewählten Informationen geschmuggelt. NICHT KAUFEN!!!
Einen Hingucker wert ist die Grotte dort. Man kann sie mit passenden Badeschuhe ein wenig erforschen. Aber es ist schon schön, einfach nur dem Spiel des Wassers das immer wieder, mal heftig, mal sanft unter die Felsen spült, zu zuschauen. Wahlweise kann man auch den Touristen zuschauen, die waghalsige Manöver unternehmen um die perfekte Stelle zum Posing für das Super-Urlaubsfoto zu erreichen.
Manchmal, so hat man beim Zuschauen das Gefühl, ohne einen Gedanken daran, dass ein Sturz ins Meer, an einer Stelle, die immer mal einen Felsen unter Wasser als Überraschung bereit hält, nicht das ist, was man will (auch wenn es für die Nachwelt vielleicht amüsanter anzuschauen wäre).
Über den Felsen geht ein kleiner Kletterpfad hinauf auf den Berg - wie weit kann ich leider nicht sagen. Ich bin mit meinen beiden kletterwilligen Kindern ein gutes Stück hochgegangen. Entdeckungsfreudige Erwachsene kommen aber sicher ein gaaanzes Stück weiter :) Es lohnt sich auf jeden Fall. Die Aussicht ist wunderschön. Auch von hier oben kann man dem Treiben der Wellen, die sich an den Felsen brechen lange zuschauen... Und den Blick bis zum Cap de la Nao und dem Cap San Antoni bei Jávea genießen!
Die Bucht wird als behindertengerecht ausgewiesen. Es gibt direkt am Wendehammer am Strand zwei Behindertenparkplätze. Und neben der Strandaufsicht stand eine Art "Wassergefährt" mit Gurten, das so aussah, als wäre es dafür gedacht, körperbehinderten Menschen den Genuss dieser sagenhaften Wellen zu ermöglichen. Was - ich muss das mal sagen - ja sehr löblich ist: dass ein solcher Ort so gestaltet ist, dass man einen Rollstuhl auch bis zur zweiten Strandbar über angenehme Holzbohlen-Wege schieben kann.
Ein letztes Schmankerl für uns am Ende dieses Ausfluges: das Beach-Taxi :) Für einen Euro transportiert ein Kleinbus müde Badeurlauber den Berg bis zur offiziellen Parkzone und noch weiter in den Ort hinein. Echter Luxus. Für alle die den Euro sparen und dennoch nicht laufen wollen gilt folgendes: der spanische Held geht alleine den Berg hoch und holt das Auto! Am frühen Abend, wenn die Sonne dem Strand Adieu gesagt hat und noch sanft die Felsen bescheint, rollt die Karawane der "Abhol-Helden" den Berg hinunter, lädt die Liebste, die Familie, den Sonnenschirm, den Liegestuhl und die Kühlbox ins Auto und dann geht es den Berg wieder hoch. Nach Hause oder ins Feriendomizil... entspannt und im ersten Gang ;-) zumindest das erste Stück. Ich habe heute amüsiert einem Kleinwagen gelauscht, der "am Berg" leider ausgegangen war... und irgendwie nicht wieder richtig los wollte.
Also: hier ist er, der ganz neue Costa-Blanca-Tip in meiner Abenteuer - Reihe: die Cala del Moraig, zu erreichen über die N332 - nach Teulada orientieren und von da nach Benitatxell, ab da der Beschilderung Cala Moraig folgen. Man kann dort sicher gut einen Tag verbringen. Erst Recht wenn man den kleinen Wanderweg "Weg der Klippen" (angelegt auf ca 1 Stunde) von Moraig bis la Cala de Llebeig noch mitnimmt. Als Anforderung wird hier "mittel" angegeben. Natürlich findet sich auch dieser Wanderweg nicht im Reise Know How. Aber mit Wanderungen und entsprechenden Hinweisen hat es der Autor eh nicht ;-) Aber auf Seite 195 findet der Leser eine sehr hilfreiche und ausführliche Beschreibung, wie man sein Bier cerveza bestellen kann. Una cana (kleines Glas), una jarra (ein Krug) oder una botella (eine Flasche) - na, das hilft doch zumindest in den beiden Strandlokalen der Cala Moraig :D

Samstag, 27. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Wiederholungstäter: die Fontes del Algar

Heute war ein perfekter Urlaubstag. Als mein Jüngster heute morgen sagte: "und später könnten wir zu den Wasserfällen fahren" war alles entschieden :)
Die Fuentes del Algar. Wasserfälle im Hinterland. Ca 3 km von Callosa d´en Sarria entfernt. Ein Kleinod. Ein paradisischer Flecken Erde und eine Anlage, die einem auch bei den sommerlich heißen Temperaturen einen "kühlen" Tag ermöglicht.
Auf jeden Fall wegen der eiskalten Wassertemperaturen in den verschiedenen natürlichen Becken, die zum Baden einladen. Aber auch wegen der vielen Möglichkeiten, eine kleine Ruhepause im Schatten einzulegen.
Schon beim Beginn meines spanischen Abenteuers vor zwei Jahren waren wir einen Tag dort. Aber jetzt habe ich "große" Kinder :) Und wenn es vor zwei Jahren schon toll war, war es heute grandios. Kinder, die man mit ins tiefe Wasser nehmen kann machen auch für Eltern den Tag zu einem Tag mit Badespaß!
Es gibt auch einen Blogeintrag von vor zwei Jahren...
Die Preise sind immer noch moderat: 4€ für Erwachsene und 2€ für Kinder ab 5. 1 - 4 ist frei... und sofern die nicht wirklich schwimmen können ist es auch die Frage, ob die Kleinen sooo viel Spaß hier haben. Sicher im oberen flachen Teil.
Da sieht man den ein oder anderen Windelrocker im seichten Wasser rumplatschen. Parkplätze gibt es hier in rauen Mengen. Wenn man sie im unteren Teil der Straße anfährt bekommt man einen Platz gezeigt und zahlt. Fährt man die Straße hoch findet sich ein kleiner kostenfreier Parkplatz. Man ist dann direkt am nordlichen Eingang. Ich persönlich finde den Zugang von oben sehr schön. Eigentlich empfehlen alle Reiseführer und Beschreibungen den Haupteingang, der dann auch der offiziellen Route des Flyers entspricht, den man an den Kassen erhält. Dann beginnt man mit dem Ausblick auf den Hauptfall: 3m fallendes Wasser, darunter ein Becken in dem immer Leute schwimmen, sogar unter den Wasserfall kann man sich stellen. Dann geht es Treppen hinauf und man endet an der Stelle, an der das Wasser flach und zu einem "Wasserspaziergang" einladend ist. Dreht man die Route um und beginnt oben, steigern sich die Eindrücke und man geht mit dem Bild des höchsten Wasserfalles dieser 1,5 km langen Anlage. Ein Tipp: nicht stehen bleiben, wenn das Schild sagt: hier endet die Tour ;-)
Ein klein wenig weiter findet sich ein wunderschönes Becken und eine kleine Passage, die nur schwimmend überwunden werden kann. In dieses Becken konnte ich in diesem Jahr mit meinen beiden Kids eintauchen :) Das Durchschwimmen der kleinen Passage heben wir uns für den nächsten Tripp in zwei Jahren auf - dann ist die Schwimmnudel, die heute gute Dienste geleistet hat Vergangenheit.
Und auch den "Familien-Sprung" ins tiefste Becken - ungefähr in der Mitte der Anlage gelegen - ist verschoben. Aber die Große hat heute schon mal getestet, ob es machbar ist! Der Mensch braucht Herausforderungen... manchmal ist das ein Sprung von einem Sprungturm, 2 Meter ins eiskalte und fast glasklare Bergwasser und dann sorgt das Adrenalin für ein Dauergrinsen und Stolz, der aus tiefstem Herzen kommt.
Also: auch 2013 bleiben die Fontes del Algar ein absoluter Tipp und eine besondere Empfehlung.
Von Moraira aus ist es ca 45 - 60 Min. Je nach Vorliebe ;-)
Zur Anfahrt dorthin gehört die Fahrt auf der wunderbaren N332 bis kurz vor Altea (von Norden kommend). Traumhaft. Und dann geht es Richtung Norden auf die CV 755 - auch schön!!!
Den Rückweg haben wir in diesem Jahr (unbeabsichtigt) über die CV 70 genommen: Polop - La Nucia bis Altea und dort wieder auf die N332. Auch diese Route unbeschreiblich. Wer Autofahren mag, ist hier richtig! Das Bergpanorama ist auf der Fahrt Richtung Meer und nach Altea einfach toll. Man möchte eigentlich anhalten und einfach genießen.
Ach ja: wer den Nordeingang zu Fontes wählt kann auch den kleinen, schön angelegten Garten, der auf einigen Terassen Palmen, Nadelhölzer und Kräuter zeigt. Ein gelungenes Areal auf dem Weg zum ersehnten Nass :)
Bitte bedenken: wer ins Wasser will: auf keinen Fall Badeschuhe vergessen! Und ansonsten: Verpflegung einpacken - es gibt sehr nette Picknickzonen und sollte einem die Flüssigkeit ausgehen: es gibt jetzt an in Toilettennähe Getränkeautomaten! Ja, richtig gelesen: Toiletten gibt es auch!!! Und am Sprungareal sitzen Rettungsschwimmer und passen auf, dass alles gesittet von Statten geht ;-)
Also: lb Costa Blanca Reisende, lasst diesen wunderschönen Ort nicht aus!

Mittwoch, 24. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Ifach, kindertauglich??? :)

Entspannt, zufrieden und glücklich sitze ich auf der Terrasse meines Feriendomizils, den Blick auf das abendliche Moraira gerichtet und lasse einen tollen Tag revue passieren. Wir waren heute auf dem Ifach! Ja, wirklich - meine Kinder und ich. Alle drei. Und es war toll. Na - ok, wir waren auf dem "kleinen Gipfel", ein kleines Stück unterhalb des eigentlichen Gipfels. Wir wären wohl auch hoch gekommen, wie alle Wanderer, die uns begegnet sind. Auch die mit ungeeignetem Schuhwerk oder anderen bedenklichen Begleitumständen. Besonders auffallend war für mich der Babybauch, der sich die - ab einem gewissen Punkt für Städter aller Nationen schon anspruchsvoll gestaltenden - Wege den Berg hinauf bewegte... Na ja, es gibt halt doch noch Bedenklicheres, als FlipFlops. Wobei: vor zwei Jahren, bei meinem ersten Besuch auf diesem hinreißenden kleinen Berg, dem Hausberg Calpes, standen die "Verbotsschilder" für FlipFlops noch nicht ;-)
Zur Kindertauglichkeit:
Ich glaube, es gehört dazu, dass Kinder bei fast allem, was man sich im Urlaub (wahlweise auch zu Hause) an wirklich coolen Aktivitäten anbietet, erst mal in ein Stadium ausgeprägter
Gesichtsverzerrung und bockigem Widerstandes verfallen. Es sei ihnen zugestanden - das ist wichtig für die Entwicklung. Genauso wichtig für die Entwicklung und für gelungene Urlaubstage (wahlweise auch Tage zu Hause) ist die Durchsetzungskraft der Eltern, bzw die Fähigkeit bis 35.000 zu zählen. DANN haben die Kids begriffen, dass sie gerade etwas total Tolles erleben. Hat auch bei uns funktioniert.
Der Aufstieg war gut machbar. Die Wege, um so höher man kommt, sind auf dem Kalksteinfels teilweise sehr glattgetreten. Von vielen Touristenfüßen, die sich begabt, wie unbegabt, teilweise im Turbotempo den Berg hinauf bewegen... Gutes Schuhwerk ist also ratsam. Klar, Outdoorsandalen wären bei 35 Grad angenehmer, aber selbst auf den unteren, mit kleinen Steinen versehenen Wegen, dürften die schnell nerven. Und oben geben sie nicht den Halt, den man eigentlich braucht - oder ihn guten Gewissens seinen Kindern zugestehen sollte. Anständige Turnschuhe tun es auch, mit ordentlichem Profil. Und dann: Rauf auf den Berg.
Aber bitte gut abwägen, ob man mit seinen Sprösslingen wirklich bis zum Gipfel geht oder lieber den, unterhalb liegenden, früheren Aussichtspunkt der Wächter gegen Piraten zum Ziel wählt. Meine Kinder waren hiervon schon sehr begeisterst. Und mit einer guten Wanderpause waren wir gute zweieinhalb Stunden unterwegs. Wenn man die Anforderung und die Hitze einkalkuliert: das reicht für Kinder.
Ich habe keine Ahnung, wie die zwei Familien, die mir mit Kleinkind entgegenkamen, auf den Gipfel gekommen sind. Vielleicht genauso wenig wie das nette spanische Paar im Badeoutfit, dass mir bei der Wassserquelle nahe des Eingangs mit Händen und Füßen erklärte, dass der Gipfel wirklich zu anstrengend sei und sie sich das gespart hätten. Übrigens hatten sie die größte Bewunderung für meine Kinder - immerhin waren sie genauso weit gekommen, wie das nette Paar ;-)
Sehr beeindruckend fand ich in diesem Jahr auch die englischsprachige Mutter mit ihrem - na ja, sagen wir mal: noch eher kleinen Kind - und Handtasche... Ich hab sie später auf der Toilette der Museumsanlage nochmal gesehen: LEIDER nimmt ein Designeroutfit (und auch die Frisur) auf einer solchen Tour schon mal Schaden, auch wenn man gar nicht weit hoch geht ;-) Aber Hauptsache das Foto für die Chronik ist gemacht!
Also: der Ifach ist kindertauglich! Und ohne Eintrittsgeld. Und mit einem kleinen, aber da eher nicht sehr bekannten, KOSTENFREIEN Parkplatz direkt unter dem Naturschutzgebiet sehr gut zu erreichen. Und der Rother Wanderführer Costa Blanca bietet für echte Wanderfreaks eine nette längere Wanderung bis nach La Fustera. Bestimmt sehr schön!
Ach, und noch ein Tipp: Beim Aufstieg sieht man links neben dem Jachthafen und der Reederei einen Mini-Kieselstrand. Er steht tatsächlich in manchem Reiseführer. Nicht im neuen Reise Know How :(
Hier hat man Platz, klares Wasser, und unkomplizierte Leute. Mittlerweile auch eine öffentliche Toilette und einen sehr netten Standkiosk, der Getränke, Eis, Pizza und ein nettes Ambiente bietet. In einem Führer habe ich gelesen, das dieses kleine Stück am Eingang zum archäologischen Spaziergang Penon d´Ifach fast nur von Einheimischen genutzt wird... na ja, das erklärt es vielleicht. Zur wohlverdienten Abkühlung nach gelungenem Auf- und Abstieg auf das Wahrzeichen der Costa Blanca ist er allemal super geeignet. Wir haben uns da sehr wohl gefühlt :)
Wer seine Ruhepause am Berg machen möchte: unterhalb des Museumkomplexes ist eine Picknick - und Ruhezone eingerichtet. Sehr nett und ansprechend.

Dienstag, 23. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause" an die weiße Küste - von Touristen und woran man sie erkennt

¡Hola! - Das bekommen wir alle hin. Wir, die Touristen die zu Tausenden gerade die Orte der Costa Blanca regelrecht überrollen. Die Costa Blanca Nachrichten (DAS Info-Blättchen hier vor Ort - es gibt auch eine online-Version, praktisch, um sich zu Hause über das Neueste in der zweiten Heimat zu informieren) schreibt in der aktuellen Ausgabe vom 19.7. von einer "Renaissance des Strandurlaubs" und das ein Rekordsommer erwartet wird. Nun - er ist ja da, der Sommer. Ob er Rekorde brechen wird bleibt abzuwarten. Der örtlichen Gastronomie und den Geschäften aller Arten würde ich von Herzen gute Verkaufszahlen wünschen.
Moraira bietet hier viel. Einem sehr buntgemischten Publikum - das muss man zugeben. Auffallend oft höre ich hier wirklich englisch und dann trumpfen auch schon die Niederländer. Das diese kleine Hafenstadt etwas Britenlastig sein soll wußte ich schon vorher.
Betrachtet man die Gastronomie, wird einem klar, dass "Britenlastig" schon fast eine Untertreibung ist. Gibt es nicht nur ein englisches Lokal (mit entsprechender Speisekarte), sondern häufig sehr auf Pommes, Burger und ähnliche kulinarische Hochgenüsse ausgerichtete Speisekarten auf den netten Plätzen der Altstadt. Schade - um anständige Tapas zu bekommen muss man wirklich auf die Suche gehen. Aber unsere Suche heute Abend war erfolgreich ;-)
Beim Spaziergang vom Strand in die Altstadt ist mir noch etwas ins Auge gestochen, was zeigt, wer hier den ersten und zweiten Platz hier wohnhafter Ausländer belegt: Ja, erst die Briten, dann wir Deutschen.
Ist die Costa Blanca doch wirklich bei vielen Menschen im Ruhestand ein beliebter Alterssitz. Wegen des milden Klimas. Warum auch nicht hier die Knochen schonen, wenn in Deutschland (oder noch schlimmer: in Großbritanien) rauhe Winter plagen.
Leider lässt das Benehmen der Touristen manchmal zu wünschen übrig. Als wir beim Essen saßen (Fußgängerzone, sehr belebt) und eine Frau (begleitet von ihrer Familie und durchaus kultiviert aussehend) sich im Vorbeigehen mal eben obenrum umzog meinte sogar meine Tochter "das muss doch nicht sein, oder?. Oder hat mein Kind evt. schon eine gewisse Ästhetik was öffentlichkeitstaugliche Maße angeht??? ;-)
Müll. Das ist auch ein Problem. Der Strand, bzw. der Küstenstreifen Morairas ist dreckig. Da fliegen Plastikflaschen, Essensverpackungen, Plastiktüten etc am kleinen Strand und den umliegenden, überschaubaren Felsen rum. Und die sind eindeutig touristischen Ursprungs. Leute, das muss doch nicht sein. Die Stadt Moraira gibt sich da echt Mühe - man muss kaum mehr als 8 Schritte gehen bis zum nächsten Mülleimer. Apropos Felsen - hier ist es kindertauglich und vor allem: freundlich. Wer seinen Sprößlingen nicht nur den schwimmtauglichen "Badewannenstrand" gönnen will, der kann hüben wie drüben einfach mal na halbe Stunde "klettern". Na ja, was Kinder so klettern nennen ;-) Aber es macht Spaß, man vertreibt sich sehr angenehm die Zeit und für die Kinder ist es einfach schön... und gut zum üben, für die "echten" Felsenstrände. DIE sollte man sich hier ja nicht entgehen lassen.
Soviel für heute - keine Empfehlungen, keine Routenbeschreibungen. Einfach nur "verzäll", wie der Kölner es zu nennen pflegt und ein wenig nachdenken, wie wir uns an unseren Urlaubsorten benehmen (sollten).
Vielleicht lohnt sich ja mal der Gedanke: wie würde ich mir wünschen, dass die Leute sich benehmen, würden sie Urlaub bei MIR machen?!
PS - die Costa Blanca Nachrichten habe ich mir heute gekauft. Und was fällt einem entgegen: der aktuelle Aldi-Prospekt. Na... was fehlt einem dann noch zum Urlaubsglück!

Samstag, 13. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause" an die weiße Küste...

Heute in einer Woche ist es soweit: endlich geht es wieder in den Süden, mit dem Flieger von Frankfurt über Paris nach Valencia. Dort wird - so Gott will - das Vermieter-Taxi warten und uns an unser diesjähriges Ziel an der schönen Costa Blanca führen:
Moraira. Nördliche Costa Blanca. 14.500 Einwohner. Eigentlich Teulada-Moraira, ein Dorf, zwei Stadtteile: Teulada ca 6 km von der Küste entfernt und Moraira eher touristisch am Meer gelegen.
Die Vorfreude ist groß. Seit dem ersten, eher zufälligen Besuch an diesem südspanischen Küstenstreifen wird die Liebe von Jahr zu Jahr größer :)
Das Abenteuer geht also weiter. Wobei - beim dritten Besuch fühlt es sich gar nicht mehr abenteuerlich an, sondern vertraut und wohlig. Wie ein Abend mit lieben Freunden...
Manches ist schon vertraut. Der Ifach ruft und wird in diesem Jahr mit Kindern "gestürmt". Seit Wochen beantworte ich die Frage "Fahren wir auch zu den Wasserfällen" mit "natürlich" :) und La Granadella, eine kleine wunderschöne Bucht liegt nicht weit... 

In diesem Jahr ist die Neuauflage von "Reise Know-How Costa Blanca" aus dem Verlag Peter Rump erschienen. Überarbeitet. Und ein erster Blick verheißt gute neue Tips. Der Band von Hans-Jürgen Fründt ist im Reisegepäckt. Genau wie der Rother Wanderführer mit 50 Touren von Gill Round. 50 Touren sind Stoff für viele Jahre, aber in diesem Urlaub werden vielleicht ein oder zwei Touren, die als familienfreundlich deklariert sind, auf "Machbarkeit mit Kinderfüßen" getestet.
Ansonsten gilt: Sommer, Sonne, Strand. Stressfreie und unverplante Erholung. Schauen wir mal, was uns das spanische Abenteuer in diesem Jahr wirklich beschert und was der werte Leser hier in diesem Reiseblog miterleben darf ;-)
Ich freue mich schon auf´s Berichten und Schwärmen und Empfehlen... bis bald - an der weißen Küste Spaniens :)

Mittwoch, 22. Mai 2013

Hamburg - Wiedersehen mit einer alten Bekannten: Elbphilharmonie und Hafencity - Neu, teuer und beeindruckend

Es gibt immer was Neues. Wo sich nichts tut, wo es keine neuen Geschichten zu erzählen gibt, da ist einfach irgendwann die Luft raus.
Bei meinem Hamburg - Besuch war die Luft eigentlich nie raus! Und schon gar nicht an dem Tag, der mich zu Lande und zu Wasser DEM neuen Stadtteil nahebrachte: der Hafencity!
In meiner Gruppenreise gab es die Möglichkeit die Baustelle der Elbphilharmonie zu besichtigen. Ich habe mich nicht angemeldet, was sollte ich auf einer Baustelle? Und mit dem Eintrittsgeld auch noch einen Bau unterstützen, dessen Finanzierung gerade in schwindelerregende Höhen von 789 Millionen Euro (Stand April 2013) gestiegen ist? Nein. Nicht mit mir ;-)
Aber man kann sich der Faszination dieses architektonischen Projektes einfach nicht entziehen. Auch wenn man sich den Gang über die Baustelle spart.
Bei einer Hafenrundfahrt konnte ich vom Wasser aus beeindruckende Blicke auf das 110 Meter hohe Gebäude werfen. Und später dann, als mich mein Rundgang zur Hafencity führte, setzte sich die Faszination fort. Ein Luxusgebäude. Ein Prestige-Objekt. Ein "Kunst-Ort" im wahrsten Sinne des Wortes. Kunst soll sich dort ereignen: in der Philarmonie mit ihrem großen Konzertsaal (2.150 Plätze) und zwei kleineres Sälen. Kunst ist auch der eigentliche Bau, der mit dem Erscheinungsbild eines Backsteinbau´s bis zur 6. Etage sich in die alte Struktur der Stadt einpasst und mit dem gewagten und futuristischen Aufbau der restlichen Etagen den Sprung in eine neue Zeit wagt. Blickt man aus Richtung Wasser oder Landungsbrücken auf die Elbphilharmonie erblickt man einen schlangen Bau, der sich ins Wassser zieht. Steht man in der Hafencity vor dem Gebäude erscheint man sich selbst klein und unbedeutend ob der Größe, Breite und Massivität des Hauses.
Schon allein das ist beeindruckend. Nichts schein "gleich". Die Hamburger Stadtführer (und sicher nicht nur sie) nennen den Bau Hamburgs ElbDISHarmonie ;-) Tja... vieldeutig.
Hingezogen zu diesem waghalsigen Projekt der Stadt Hamburg hat mich eine Ausstellung:
re - rite Du bist das Orchester! Multimediale Ausstellung im Kaispeicher der Elbphilharmonie.
Eine irre Ausstellung die leider nur vom 8. - 29 Mai 2013 läuft. Wer also noch ganz spontan nach Hamburg fährt: DAS LOHNT MAL WIEDER.
Eigentlich hat die Ausstellung mit dem Haus nicht wirklich etwas zu tun. Die Ausstellung ermöglich ein Hineintreten in ein Orchester. Dem Besucher wird ermöglicht, Musik und Instrumente, Aufbau und Intensität des Miteinanders auf sehr ungewöhnliche Art miterleben zu können. Esa - Pekka Salonen hat mit den Londoner Philharmonikern Strawinskiys Werk "Le Sacre du printemps" für dieses Projekt gespielt. Die Aufführung wurde von 29 Kameras gefilmt und diese Aufnahmen unterlegt mit der Originalmusik sind die eigentliche Ausstellung. Der Besucher bewegt sich durch deine Ebene des späteren Parkhauses der Elbphilharmonie. An unterschiedlichen Orten werden Einzelaufnahmen bestimmter Instrumentengruppen gezeigt. Infotafeln erläutern kurz und knapp die Stellung des Instrumentes im Gesamt des Orchesters. Beeindruckend gelungen ist der Klang der Musik in diesem Gebäude. Wer dieses eigene Kunstwerk von Lautsprecherinstallation vollbracht hat gehört selbst geehrt! Ich hatte ständig das Gefühl "in der Musk" mich zu bewegen.
Man ist eingeladen (mit bequemen Sitzgelegenheiten) die einzelnen Blickwinkel der Kameras auf die Musiker zu betrachten und die großartigen Aufnahmen ermöglichen es dem Betrachter Einsätze der Musiker zu sehen und zu hören und ein Gefühl für das Zusammenspiel zu bekommen. Noch dazu ist die Musik mehr als beeindruckend. Mit ihr schließt sich denn auch der Kreis zur Elbphilharmonie:
Strawinskys Stück "Le Sacre du printemps" war ein Skandalstück. Die Uraufführung war begleitet von empörten und wütenden Reaktionen des Publikums und der Kritiker. Es dauerte, bis die Musikwelt die revolutionäre Kraft dieser Musik, des Einsatzes der Instrumente, der "Sprache" der Komposition verstand... Übrigens: Uraufführung war am 29. Mai 1913 in Paris - also ist diese Ausstellung vielleicht auch ein Geschenk zum 100ten Geburtstag eines Musikstückes, dass mit seiner Explosivität als Geburtstunde der musikalischen Moderne gilt. (Bei der Premiere gab es sogar Schlägereien!) So wie Strawinsky eine Marke in der Musik setzte soll das Gebäude der Elbphilharmonie als Konzerthaus eine neue Ära einläuten. Wir werden sehen...
Sie bildet eine Art architektonisches Zentrum der Hafencity, des neuesten Stadtteils Hamburgs. Ein mutiges Projekt. Ein spannendes Viertel. Wenn man durchspaziert (und es ist erst 1/3 fertig gestellt) kann man erahnen, dass dort ein neuer Magnet dieser Stadt entsteht. Es gibt ganz klare Bauvorschriften für die Wohn- und Bürogebäude die dort entstehen und schon in einer beeindruckenden Vielseitigkeit entstanden sind. Jedes Haus hat seinen eigenen Charakter und es ist einfach nur interessant herumzulaufen und zu schauen. Nackenstarre inbegriffen, weil man immerzu nach oben schaut, auf Fassaden und beeindruckende Details. Die U-Bahn-Linie 4 fährt auch schon in dieses neue Zentrum des Lebens. Leben? Bis jetzt wohnen dort etwas über 2000 Menschen. Es sollen mal 10 mal so viele werden. Hat alles angefangen mit Luxuswohnungen und hohem Standard merkt die Stadt so langsam, dass der neue Stadteil mehr braucht: Normalität. Und hier wird nun auch baulich gelenkt und die Weichen für einen auch familienfreundlichen Stadtteil geschaffen. Eine Schule gibt es schon und auch eine Kita! Bäckereien, eine Apotheke, Reinigung und einen kleinen Supermarkt - das alles konnte ich bei meinem Rundgang schon entdecken. Und VIELE Büros - an einem Werktag ist die Hafencity belebt. An einem Sonntag bevölkert - von Touristen.
An der kleinen Promenade, die sich vom der Philharmonie Richtung Unilever-Haus zieht gibt es zahlreiche Cafe´s und kleine Restaurants und die Meile lädt schon jetzt zum verweilen und betrachten. Auch wenn man auf den Hafen mit Krähnen und Werfteindrücken blickt - wieder ein Kuriosum...
Eine Kirche wird es nicht geben im Hafenviertel. Die Hamburger christlichen Kirchen haben sich für ein ganz anderes Projekt entschieden: das ökumenische Forum Hafencity. Ein Veranstaltungsort, ein Netzwerk, ein Anlaufpunkt, aber keine Gemeinde. In der Shanghai-Allee haben die Kirchen gemeinsam ein Haus gebaut und dort dieses neuartige Projekt installiert: Büro´s für kirchliche Einrichtungen, im Erdgeschoss eine Kapelle die einen Ort der Ruhe und Einkehr bilden soll, einen Info-Point, ein öffentliches Cafe (Weltcafe mit kleiner aber feiner Speisekarte, Kuchen, fair gehandelten und ökologisch hergestellten Produkten...) und eine ökumenische Wohngemeinschaft in den 25 unterschiedlich großen Wohnungen, deren Bewohner dieses Projekt ehrenamtlich tragen. Übrigens sind diese Wohnungen teilweise geförderter Wohnungsbau. Der erste geförderte Wohnungsbau der Stadt in diesem Viertel. Denn bei einem Mietpreis von (gefördert!!!) 16€ pro Quadratmeter wird es für Familien schwer...
Die Hafencity wird Hamburg noch viel bescheren, da bin ich mir sicher und ab jetzt sollte sie zu den Must Have´s des Städtetouristen werden...
Wer einen großen Geldbeutel hat kann sich ja nach Fertigstellung der Elbphilharmonie in eines der 250 Hotelzimmer einmieten, im dort geplanten Hotel oder wer eine Zweitwohnung sucht: es werden 45 Eigentumswohnungen im Gebäude entstehen. - Mmh - der Qudaratmeterpreis übersteigt mein Denkvermögen! Ach ja: es soll wirklich schon eine Warteliste geben. Aber in Hamburg, so habe ich mir erzählen lassen, sollen ja auch die reichsten Leute Deutschlands leben ;-)

Hamburg - Wiedersehen mit einer alten Bekannten: alte Geschichten, neue Wege - Michaelis-Viertel und mehr

Wenn man alte Freunde oder Bekannte trifft ist es oft ein herzliches und schönes Wiedersehen und man kommt irgendwann ins Erzählen. Und dann kann etwas passieren, was nicht SOOO schön ist. Man hört immer die gleichen alten Geschichten. Und das Wiedersehen verliert an Würze und an Geschmack, weil man im Alten bleibt und sich nichts Neues über sich erzählt, nicht den anderen weiter "entdeckt" - so kann es einem auch in einer Stadt ergehen, zB auf einer Stadtführung!
Ich finde Stadtführungen für Neuentdecker sehr schön, die erste Runduminformation und dann kann man sich treiben lassen. Aber für Menschen die manche Touri-Hochburg einer Großstadt mit Flair schon zu genüge kennen wird es schnell öde. Nun ist bei einer Gruppenreise die obligatorische Stadtführung kaum zu vermeiden und ich hatte Glück, denn sie begann an der Kirche St. Michaeli und ich hatte meine Entdeckung des Tages: das Michaeli-Viertel. Wo das ist? Tja, wenn ich der Führerin Dani glauben kann, fragen das die meisten Touristen auch und sie fragen ebenso: "St. Michaeli? Was ist das denn für eine Kirche?" - Es ist der Hamburger Michel.
Und den kennt wiederum jeder. Auch ich bin schon viele Male an ihm vorbei gelaufen. Habe ihn als Orientierungspunkt genutzt. Drin war ich noch nie. Jetzt schon, aber nicht mit dem Touristenstrom im eigentlichen Kirchenraum und auf den Turm (so war mein Vorsatz) habe ich es leider in den Tagen auch nicht mehr geschafft.
ABER: ich war in der Krypta. Sie ist Ausstellungsraum und Kirchenraum zugleich. Ein so niedriger Raum, dass es bedrückend wirken kann. Groß mit einer seltsamen "Weite". Sie ist gar nicht so alt, wie ich es bei einer Krypta vermutet hätte, aber auch die Geschichte des Michel ist nicht vergleichbar mit alten Kirchen, deren Vorgängergeschichten sehr lange zurückreichen. Der alte und erste Michel stammte aus der Zeit von 1647 - 1669. Diesem Notbau folgte nach einem Brand dann der neue Michel. Aber auch dieser brandte ab, wurde aber wieder errichtet: wie wir ihn in der Erscheinungsform auch heute kennen. Auf Wunsch der Bevölkerung und nicht ohne Diskussionen wurde der Michel gemäß dem Vorgängerbau wiedererrichtet. Er war schon zum Wahrzeichen der Stadt geworden und bot den Seefahrern einen wichtigen Orientierungspunkt mit seinem 132 Meter hohen Turm. Übrigens ist die Turmuhr etwas besonderes: sie ist die größte ihrer Art in Deutschland und der große Zeiger misst fast 5 Meter! Beeindruckend sind die alten Zeiger, die (!) in der Krypta aufbewahrt werden ;-)
Die Barockkirche gibt einem Viertel den Namen, dass nicht unbedingt das touristischste oder beeindruckendste, aber ein schönes Viertel ist: das Michaeli-Viertel. Dort findet sich (und jetzt muss ich hoffen, dass die Stadtführerin gut war) der heute älteste Jazz-Club Hamburgs, der Colton Club. Einen kleinen Marktplatz hat der Stadtteil auf dem zwei mal die Woche ein klassischer Wochenmarkt stattfindet. Kleine Cafes und Kneipen finden sich am Platz, auf dem lt Hamburger Überzeugung 1949 die Curry-Wurst erfunden wurde - ein Jahr früher als die Berliner "ihre" Erfindung zeitlich ansetzen ;-) Kleine Rangeleien unter Großstädten. In der Nähe des Großneumarktes gibt es eine nette Ecke, die aber auch ein Kuriosum ist. Die PETERSTRASSE. Wer dort hin kommt (die Straßen: Hütten und Neanderstraße) wird ins großbürgerliche Wohnen des 17. bis 18 Jhds versetzt. Es scheint als hätte dort Stadtrestaurierung des Feinsten stattgefunden. Aber weit gefehlt: man hat in den 60ger Jahren ein Areal genutzt, um Häuser nachzubauen, die eigentlich an ganz anderer Stelle standen und wollte so einen Einblick über Wohnen im 18 Jahrhundert vermitteln. Alles wurde detailgetreu rekonstruiert und unter Denkmalschutz gestellt. In diese Häuserreihe platzierte man zwei kleine Museen, die große Männer der Stadt ehren und würden: Brahms und Teleman. Wer eh im Michaelis-Viertel umherwandert sollte ruhig einmal in der Peterstraße vorbei gehen...
Das Michaeli-Viertel lohnt einen Spaziergang jenseits von hippen Shopingtouren im Schanzenviertel oder der nächtlichen Tour in St. Pauli. Mal etwas anderes - rund um den Michel.
Ein nettes Anekdötchen von der Stadtführung, dass ich mir merken konnte: Es gab im Mittelalter in Hamburg mehr als 400 Brauereien. Noch heute ist die Holstenbrauerei bundesweit bekannt (sie macht auch Astra - DAS Bier der Hamburger).  Hamburg im Mittelalter, die Stadt der Fleete (die kleinen Alsterarme, in denen sich auf wässrigem Boden die Stadt ausbreitete) war bestimmt kein erholsames Kleinod. Meine Vorstellungskraft setzt irgendwann aus, wenn ich bedenke, dass das Wasser der Fleete von ALLEN Hamburgern sowohl zur Versorgung als auch zur Entsorgung genutzt wurde. Und nun zu den Brauereien - jaaaa, genau! Sie bezogen (alle 400) das Wasser zum Brauen des Bieres, dass anschließen an alle möglichen Orte verschifft wurde, AUS DEN FLEETEN - ich möchte nicht wissen, welche besondere "Würze" das mittelalterliche Bier hatte ;-)
Prost! Alsterwasser schmeckt aber heute ganz lecker (Bier mit Zitronenlimonade - in anderen Gegenden als Radler bekannt).
Übrigens: in Hamburg kann man auch hervorragend auf dem Strich gehen! ? :O Ja, denn die Stadt hat einen selbst zu erkundenden Stadtrundgang mit einem roten Strich markiert, dem der eigenständige Tourist folgen kann und an markanten Stellen hängen Infotafeln. Gute Idee: der Hummel-Bummel durch die Neustadt. Info´s gibt es hier:
http://www.hamburg-magazin.de/stadtinformation/stadtfuehrungen/stadtrundgaenge/artikel/detail/ungefuehrter-stadtrundgang-der-hummel-bummel.html

Samstag, 18. Mai 2013

Hamburg - Wiedersehen mit einer alten Bekannten 2: Die Deichtorhallen und Kölsch in HH

Da geht er dahin, der erste Tag in der Elbmetropole. Mit Regen - viel Regen hat sie mich empfangen und doch - der Charme bleibt :)
Erste Empfehlung: das Hotel. Motel One, gibt es auch in zahlreichen anderen Städten und für annehmbares Geld hat man ein sehr, wirklich sehr schönes Zimmer, angenehme Atmosphäre im ganzen Haus und guten Service. Vielleicht ernüchtert ja das Frühstück, aber eigentlich glaube ich das nicht. Das Haus Hamburg-Alster liegt direkt an der U-Bahn - Station Löhmühlenstraße am Steindamm.
Die Außenalster ist nicht weit und dorthin zog es uns (ein nettes Reisetrüppchen aus beschwingten Kölnern) zum ersten Spaziergang vorm großen Regen. Es reichte noch für das erste must have dieser Tour: einkehren an der Alster mit Blick auf Ruderer und Segler, bei wolkenverhangenem Himmel und in zwei (!) Fleecedecken eingepackt, aber mit Tee geht alles :)
Da diese Reise ein Wiedersehen ist, zieht es mich nicht an die großen touristischen Orte. So treibt der Regen mich zu den Deichtorhallen. Zwischen 1911 und 1914 errichtet als Markthallen sind sie zwei der wenigen in dieser Form erhaltenen Beispiele für Industriearchitektur aus der Zeit des Übergangs zum Jugendstil. Dass dort heute Kunst ausgestellt wird ist ein Glanzstück moderner Nutzung. Beide Bauten mit ihren beeindruckenden Stahlkonstruktionen bieten ein geschmackvolles und durch Neutralität des Baus bestechendes Ausstellungsbild.
Harry Callahan, einer der bedeutendsten amerikanischen Fotografen (1912 - 1999) wird dort zur Zeit mit einer Retrospektive geehrt. Ich bin durch Zufall auf diese Ausstellung gestoßen. Auf der Suche nach einem Füller für die freie Zeit die mir meine Gruppenreise bietet. Und was für ein Fundstück ist diese Sammlung an Fotographien. Callahan hat mich mit einer Vielseitigkeit begeistert, die ich in dieser Form nicht erwartet hätte. Ich bin wahrlich keine Kennerin, aber ich bin eine leidenschaftliche Betrachterin. Seine Landschaften und Naturaufnahmen, die vielseitigen Aufnahmen seiner Frau Eleonor, die "Momentaufnahmen" von Menschen in den sechziger und siebziger Jahren - zwei Bilder nehme ich als "innere Schätze" mit. Leider ist der Ausstellungskatalog aus dem Kehrer-Verlag mit 49,90€ recht teuer, um ihn "mal eben" mitzunehmen. So müssen die großartigen Eindrücke im Innern bewahrt werden. Noch bis zum 23.6.13 läuft diese, bislang größte, Werkschau. Es lohnt!!! Eintritt: 9€, ermäßigt 5€. Zum Ausruhen empfiehlt sich das Cafe im Museum: Fillet of Soul. Nettes Ambiente, annehmbare Museumspreise, wenige Tische, aber
Der Rheinländer an sich denkt ja schon, das Rheinland (im besonderen natürlich Köln) ist der Nabel der Welt (ist es nicht???). Und so hat sich mittlerweile in einigen Städten die StäV - die Ständige Vertretung - eine Kneipe rheinischer Kultur etabliert. So auch in Hamburg. Heute Abend gab es dort ein Kneipenkonzert. "Missionswerk rheinischer Frohsinn" - mit Herzblut und Qualität vorgetragenes rheinisches Liedgut von Ostermann bis Bläck Fööss. DAS war ein Erlebnis. Für die Sänger und Sängerinnen auf jeden Fall, für die Kellnerinnen (hier: Saaldiener), die irgendwann gar nicht mehr bedienten sonder mitsangen auch und für die immer voller werdende Kölschkneipe nach Brauhausart ebenso. Diverse Handy´s wurden hervorgeholt und man fragt sich schon was da so genau bei youtube landen könnte ;-)
ABER - wer in Hamburg ein gepflegtes Kölsch trinken möchte: ab ins StäV (jetzt: Rheinische Republik Hamburg). Aber essen bitte erst woanders. Hier stimmt das Verhältnis von Preis-Leistung überhaupt nicht. Und das lässt sich auch nicht mit der guten Lage in Altstadtnähe oder touristischem Publikum rechtfertigen. Es sei dahin gestellt, dass ich einen schlechten Tag des Kochs erwischt habe, aber so schwer ist ein Schnitzel ja nicht.
Am Abend haben sich die Regenwolken passend zu einem kleinen Fleetspaziergang verzogen. Noch ein wenig frische Luft und dann Kräfte sammeln für Tag 2 in der Elbmetropole. Bei angekündigten sonnigen 20 Grad. Hoffen wir das Beste :)

Sonntag, 12. Mai 2013

HAMBURG - wiedersehen mit einer alten Bekannten 1

Liebe Reiseblog-Leser,

zum ersten Mal in diesem Jahr unterwegs und es wird mich an einen Ort führen, der mir vertraut, nicht bekannt wie meine Westentasche, aber sehr lieb ist.
HAMBURG, es geht in die Stadt im Norden, in die Stadt der Hanse. so scheev wie dem Schipper sien Been sind. Wenn ich einen sehe - ich erzähle es euch ;-)
Hansestadt - das passt vielleicht zu meinem Verhältnis zu Hamburg: die Hanse war eher eine "lose" Verbindung. Es gab keine schriftlichen Abkommen, wer dazu gehört. Man kann heute gar nicht mehr zu 100% sagen, wer wann wie lange und warum.... Mitglied der Hanse war. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon in Hamburg war. Mit dem Auto kam ich schon dort an, mit dem Flieger und dem Zug. Es gibt Ecken die ich kenne - ich weiß JETZT schon, wo ich einen Starbucks-Kaffee trinken werden ;-) - und Ecken, die ich entdecken möchte. Ich war dort schon mit Familie, mit mehreren Leuten, mit einem guten Freunde und jetzt werd ich mit einer mir vertrauten und sehr sangesfreudigen reisen Truppe sein, die auch musikalische Highlights setzen wird in der Stadt, die singend auf der Reeperbahn ist und zwar nachts um halb eins (wer weiß, vielleicht schaffe ich das ja auch?) oder vom Veermaster erzählt, dessen Masten
Ich freue mich auf das Wiedersehen mit meiner alten Bekannten. Vielleicht auf ein Päuschen im Alex an der Binnenalster, um bei einem Tee einfach nur Leute anzuschauen, auf ein wenig Shoppen, denn das macht ja bekanntlich immer Spaß. Auf eine Fotoausstellung in den Deichtorhallen, oder vielleicht doch lieber moderne Kunst???
Ich freue mich Planten und Bloomen, auf ein Kneipenkonzert und Grechaninov im Mariendom, auf Musik im Michel und eine Führung in der neuen HafenCity.... und alles, was mir sonst noch einfällt.
Auf meine Zimmernachbarin und die vielen Begegnungen in der Stadt an der Alster.
Hamburg - ich komme, du Schöne im Norden!