Dienstag, 26. August 2014

Barcelona - abseits der Touri-Route, oder???

45 Minuten Internetzeit - Starbucks Catalunya - das es sowas noch gibt... Na, dann gibt´s jetzt vielleicht einen Blogpost ohne Bilder :)

Hallo oder besser Hola¡
Ich lasse gerade meinen Tag gestern Revue passieren. Schön war er. Mit viel Ruhe. Die Gefahr an einem Städteurlaub - zumal für wenige Tage - ist ja: schau dir das an, fahr mal schnell da hin und dort hin... das wolltest du doch immer schon sehen usw. Na, wer kennt´s? ;-)
Nachdem ich gestern erst mal gemütlich spät aus dem Hotelzimmer gezockelt bin, hat mich die Stadt doch in ihren ganz eigenen Bann gezogen. Ein Kaffee (ja, wie immer bei Starbucks, weil ich ein Starbucks-Sammler bin und der Cafe Latte tall mit Soja-Milch ziemlich unschlagbar ist) und etwas nachdenken und schon hatte die Urlauberin klar: weg von den vielen Menschen, hin zu stillem Genießen. Und das geht in Barcelona! Sicher nicht nur an dem Ort, den ich gestern entdeckt habe:
Den Parc de la Ciutadella. Ich schätze er zählt schon zum Stadtteil Le Born - zumindest grenzt er daran. Es handelt sich um einen ca 30 ha großes Gelände, das seinen Namen von der Garnisionskaserne hat, die dort mal (als damals europas Größte) stand. In Spanien haben in der Geschichte ja viele Heerführer ihr Unwesen getrieben, da wurde gekämpft und geschachert, belagert und geplündert. Barcelona als Hauptstadt Kalatoniens war da oft bunt mit dabei! So hat irgendwann ein Bourbonenkönig, nachdem er die Stadt erfolgreich (mit Belagerung und und allem Drum und Dran) erobert hatte, als Zeichen der Macht und damit der Barceloneser weiß wo jetzt der Hammer hängt die Zitadelle errichten lassen. Spanischer Erbfolgekrieg nannte sich das...
Irgendwann viel später wurden den Barcelonesen dieses Zeichen zu bunt und sie rissen es wieder ab. Heute steht dort aus dieser Zeit noch eine Kapelle (geschlossen), der Gouverneurspalast (heute Sitz des katalanischen Parlamentes) und ein Gebäude in der Nähe... vielleicht damit man doch noch erahnen kann, was da mal los war.
Dann durfte ein Architekt ran - Josep Fontserè i Mestre. Inspiriert von Pariser Jardin du Luxembourg. Der Park ist schön geworden. Es gibt Flecken dort, da hört man kein Auto und bleibt von allem Außen verschont. Viele Leute zieht es hierher zum rumgammeln, lesen oder einfach Sonnenbaden. Es gibt öffentliche Toilette (immer in Kombination mit einem kleinen Verkaufsstand für Eis, kalte Getränke, Snacks und Postkarten, Klopapier gibt´s beim Verkäufer :) ), viele Bänke, stille Ecken, Schatten (im Sommer sehr wichtig) und ein bisschen Kunst. Am einen Ende kann der Touri den Arc de Triomf bewundern (Metro-Station kleichen Namens) und von dort das Areal spazierend erkunden. Die Landschaftsarchitekten haben einen kleinen See angelegt, auf dem heute Runderboote gemietet werden können. Ich habe übrigens neben den Enten und Möwen dort eine Schildkröte entdeckt - die sollte da sicher nicht wohnen :) Eine kleine Pavillion-Bühne für Open-Air-Konzerte gibt es. Und ein "Wasserspiel" eine große Brunnenanlage - nachempfunden der Fontana di Trevi in Roma. Aber da kann die spanische Variante leider nicht so ganz mithalten. Auch wenn unser großer Antonio Gaudí daran mitgearbeitet hat. Es war zu seiner frühen Zeit, er war Student und brauchte Geld. Eine Entschuldigung? Na ja... man muss seine Kunst einfach mögen - oder bestaunen. Denn sie beeindruckt auf jeden Fall! Es gibt noch das Castell dels Tres Dragons - heute ein Museum für Biologie, aber da dort ein Wissenschaftszweig untergebracht ist, kommen auch nur Wissenschaftler rein. Und zwei Gewächshäuser. Alles in allem lohnt der Weg dorthin wirklich. Ich konnte super entspannen! Ach ja, mir ist gestern aufgefallen: Der Barceloneser hat oft mehr als einen Hund. Und er lässt sie in Parks einfach frei laufen. Wo bei uns JEDER Schnappatmung bekommt, sind in Barcelona die Menschen und die Tiere sehr gelassen. Parkeingang - Leine weg. Hund und Herrchen / Frauchen sind glücklich und ich blieb von allen vierbeinigen Freunden die mir gestern begegnet sind (und es waren einige) völlig unbehelligt. Und die haarigen Freunde hören auch auf Herrchen und Frauchen!!! Ist das ein Zeichen der spanisch-mediteranen Gelassenheit?
Von Ciutadella ist es ein Katzensprung nach Barcelonetta. Und ENDLICH nahm ich ein Bad im Meer. Vor der Haustür einer der schönsten Städte, die ich kenne. Und es war herrlich. Hier ist kein Mittelmeerstrand, der Pissbeckenartig zu langen Wanderungen einlädt bevor man an Schwimmbewegungen auch nur denken kann! Nein, rein und zack - ab geht´s in die Tiefe und in wunderbares Blau! Mehrere kleine Strandabschnitte bietet Barcelona. Und nun ist diese Stadt erholungstechnisch wirklich perfekt. Öffentliche Duschen, Toiletten, und eine hochgelobte Wasserqualität tun ihren Teil zum ungetrübten Badevergnügen.
So gefällt mir Urlaub: satte 28 Grad. Wassertemperatur 24 Grad. Ein angenehmes Lüftchen. Und wen mir danach ist: Trubel und Menschen.
Den Abend wollte ich am Montjuic ausklingen lassen - bei den Wasser- und Lichtspielen am Font Magica - wo EIGENTLICH im Sommer allabendlich ab 21 Uhr im Halbstundentakt Wasser die Kaskaden der Brunnenanlage unterhalb des Museu Nacional d´Art de Catalunya beleuchtet hinabfließen sollen.... sollen :) Nun denn, es war ein toller Anblick - die Anlage wunderbar angeleuchet und viele viele Menschen, die man beobachten konnte! Und etwas vom Vormittag hatte ich auch noch mitgenommen: mein Abendessen. Picknick - so hatte ich es am Vormittag beschlossen, als ich die Markthalle nahe der Rambla besucht habe: Mercat de San Josep de La Boqería. Großartig. Und in der Einkaufstüte: spanische Spezialitäten. Die haben lecker geschmeckt am Montjuíc!
Für heute gab es einen Plan - aber wie das im Urlaub so ist: es kommt anders. Und wie es kam - bzw noch kommen wird, dürft ihr später lesen.
Bis dahin: Adios! Ich gebe mich dem Dolce Vita hin - oh, ups, italienisch. Aber ganz ehrlich: ich glaube, hier lernt man es auf spanisch ;-)

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