Montag, 6. Oktober 2014

Hamburg mit Kindern - Ballinstadt und Bummeln...

Da bin ich wieder - Hamburg :)
Aber diesmal nicht alleine oder in Begleitung kulturbegeisterter Erwachsener - nein, FAMILIENURLAUB ist das Thema! Mit zwei Kindern, 9 und 11 und den dazugehörigen Großeltern.
Das Städteprogramm erfordert also generationenübergreifende Passgenauigkeit.

Heute gibt es zwei Tipps dazu - einen zum Bummeln und einen musealen!
Bummeln - meine Kinder lieben es und nachdem erst der Kinderwunsch in einem großen "Kaufhaus für Elektronikkram" befriedigt war, konnten sich die zwei "Kleinen" auf genußvolles Bewundern, Schaufenster bestaunen und hier und da hineinschnuppern im Levantehaus begeistern. Mönckebergstraße 7, hier befindet sich dieses alte Kontorhaus, das heute eine Einkaufspassage des gehobenen Geschmacks mit Gastronomie und künstlerischem Augenschmaus beinhaltet.

                                                  http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/01/2a/f3/90/levantehaus-atrium.jpg
Nette kleine Läden laden zum Verweilen ein. Nachdem das Levantehaus im zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder aufgebaut wurde, entstand mit dem Ausbau in eine Einkaufsgalerie ein echtes kleines architektonisches Schmuckstück. Zwischen Erdgeschoss und 1. Etage gibt es eine Art Durchbruch, durch den eine Galerie entstand, die vom englischen Bildhauer Barry Baldwin mit einer Art Fries geschmückt wurde, das aussterbende Tierarten zeigt. Eine Glaskonstruktion über der eigentlichen Galerie verschafft Licht und eine besondere Atmosphäre... es ist einfach schön da! Und für meine Kids war es toll, ungeröstete Kaffeebohnen zu bewundern - im Cafehaus "Die Rösterei".

Der Museumstipp ist ein Ort, der wirklich fasziniert und in eine völlig andere Welt führt: die Ballinstadt. Die ehemaligen Auswandererhallen Hamburgs. Ja, klar ist das irgendwie logisch - den Hafen gibt es seit dem 12 Jahrhundert, schon seit sehr langer Zeit hat er, was Handel und auch die Seepassage angeht eine wichtige Stellung - aber macht man sich wirklich Gedanken darum, dass von dort aus jährlich tausende Auswanderer nach Übersee fuhren? Der Ungewissheit entgehen? Mit den wichtigsten Habseligkeiten, oft dem letzten Geld. Die Familie und Freunde zurücklassend...
Albert Ballin, Hamburger und Vorsitzender der HAPAG sorgte für den Bau der Unterkünfte für Auswanderer, die aus ganz Europa hierher kamen, mit einem Sack voller Träume. So schuf die HAPAG als erste Gesellschaft beispielhaft einen Aufenthaltsort - und einen geregelteren Ablauf der langwierigen Auswanderung.
Das Museum, das sich in drei wiedererrichteten Hallen des ursprünglichen Komplexes befindet, erzählt von der Zeit zwischen 1850 und 1934, den Um- und Zuständen in denen sich Menschen damals zur Auswanderung entschieden und ihrer Ankunft und den Aufgaben, Anforderungen und Schwierigkeiten, mit denen die Neuankömmlinge in den USA oder Südamerika zu kämpfen hatten.
Irgendwann heute, als ich in einem nachgebauten Schiffsteil sehr originalgetreue Zwischendeck-Kajüten anschaute (und das waren nicht mal die schlechtesten Reiseplätze), dachte ich darüber nach, warum Menschen damals und unter welchen Bedingungen auswanderten. Amerika versprach damals demokratische Verhältnisse, dort konnten alle Kinder zu Schule - egal ob Mädchen oder Junge. Dort galten die Worte Gleichberechtigung und Wohlstand etwas. Ja, klar, nicht überall. Aber man schaue, wie sich Europa damals präsentierte: Kriege, Auseinandersetzungen, politische Unruhen, reiche Obrigkeiten, armes Volk, Krankheiten, unbeschreibliche Armut - auch Bildungsarmut! Und heute? Europa schreit auf, ob der Flüchtlinge, die aus Gebieten mit Kriegen, Auseinandersetzungen, politischer Unruhen, reichen Obringkeiten und armem Volk, Krankheiten und unbeschreiblicher Armut zu uns kommen. Wo demokratische Grundwerte, Versorgung und die Hoffnung auf ein besseres und wenn nur sichereres Leben wohnen. Über fünf Millionen Menschen sind von Hamburg aus in "ein besseres Leben" gezogen - oft mit nichts. Heute sind die "Häfen der Träume" - port of dreams, so nennt man die Ballinstadt - wo anders....
Dieses Museum ist interaktiv. Keine endlosen Infotafeln, sondern verteilt in den unterschiedlichen Räumen finden sich alte Telefone, und damit hört sich der Besucher die Erzählungen und Berichte von Auswanderern an. Spannend gemacht. Und quer durch die Zeit und von Kindern wie Erwachsenen erzählt. Und für kleine Besucher gibt es eine kleine Kindertour, ein interaktives Quiz. Gute Exponate und eine liebevolle Gestaltung machen die Dauerausstellung zu einem wichtigen Zeugnis. Und meine Kinder? Fanden es super cool! Und die Großeltern? Fanden es außerordentlich spannend... In Haus 2 gibt es denn auch noch einen Raum, in dem mehrere PC´s einladen, eigene Verwandte, von denen man vielleicht erzählen hörte, sie seien ausgewandert, in Passagierlisten und andere (weitgefächerten) Unterlagen zu suchen. Wer weiß, vielleicht findet sich ja doch noch eine reiche Tante in Amerika? ;-) Wer darüber noch nachdenken muss, kann das in der angeschlossenen Gastronomie tun, vielleicht nachdem er im netten Museumsshop ein Buddelschiff erworben hat.
http://www.ballinstadt.de/BallinStadt_Auswanderermuseum_Hamburg/Erlebnismuseum.html

So weit also die Tipps des Tages. Hamburg scheint sehr gut geeignet für Familienurlaub!

Donnerstag, 28. August 2014

Buenas Dias - letzte barceloneser Momente...

Hola¡
Gestern habe ich ganz nah an der Rambla, unweit des Catalunya ein kleines Cafe entdeckt - da wäre Ehrenfeld neidisch, wenn es das sehen könnte ;-)
Ich trinke gemütlich einen CafeSoja und genieße die letzten 1 1/2 Stunden Barcelona. Dann geht es zum Flughafen.
Dieses Cafe erhebe ich nun zum offiziellen Barcelona-Tipp dieser Reise:

Focacceria BUENAS MIGAS - Plaza Bonsucces 6
großartiger Kaffee - nette Leute - buntes Publikum - an der "grünen Meile" Barcelonas.

Ja, seit gestern weiß ich: Barcolona kann auch grün, kann öko und kann bio :)
Nicht wichtig? Na - für mich schon. Gestern habe ich auch den Bio-Supermarkt entdeckt - als ich mich endlich mal (ungeplant wie immer) "meinem" Stadtviertel El Raval gewidmet habe. Am ersten Abend mal zwei Sträßchen und dann ins Bett gefallen, habe ich gestern erfahren können, dass mein neuer Reiseführer (der Tipp kommt auch noch) absolut recht hat: dieses Viertel ist irgendwie anders. Hier sind kleine Läden, Labels, die selber ihre Sachen herstellen, oder eben andere kleine Label vertreiben, die man sonst kaum findet. Ich musste an die Fliegenden Fische in Köln denken :)
Ein Lederwarenladen in dem alle Taschen und sonstigen coolen - wirklich, wenn ich nicht schon ausreichend das Shoping-Kontingent überschritten hätte.... - Sachen selber fertigt. Alles lädt ein und ruft "komm rein, schau einfach mal - es gibt bestimmt irgendwas, was du nicht brauchst".

Ausgang meiner Tour gestern war der Drang nach Bewegung im Schatten und nicht sofort zum Strand. Gute Entscheidung. Erst entdeckte ich die Kirche St. Antoni - nicht erwähnt im Führer. Liegt vielleicht daran, dass sie einer der vielen im erzkatholischen Barcelona ist, die nicht durch aufwändige Renovierungsarbeiten und ähnliches aufwarten kann. Aber MICH als Insider katholischer Welten hat sie irgendwie beeindruckt. Der Seitenaltar des Hl Joseph: heruntergekommen, aber mit einer heimeligen Ausstrahlung... Ein Hochaltar, der an prunkvolle alte Zeiten erinnert - meine Güte, man ist von der Demonstration kirchlicher Macht regelrecht erschlagen. Die Gemeinde von St. Antoni scheint - na, sagen wir mal - eher konservativ zu sein. Sehe ich doch dort zum ersten Mal einen eigenen Altar für die hl. Faustina. Das ist eine Heilige für Insider... Rechts vom Hauptaltar. Zu meiner großen Überraschung und auf Freude finde ich links vom Hauptaltar, eine zweite besondere Frau zum ersten Mal: hl. Teresa von Kalkutta! Ja, genau, Mutter Teresa - mit der können auf Grund ihres bescheidenen und caritativen Lebens einfach viele Leute etwas anfangen.

Gut - der Weg führt weiter zum historischen Hospital. Ihr erinnert euch? Genau - am ersten Abend entdeckte ich dieses Kleinod. Und nun, bei Tageslicht betrachtet nicht weniger schön. Die Lokalität hat auch am Mittag schon geöffnet und der ganze Innenhof des ehemaligen mittelalterlichen Klostern bietet Ruheorte. In der Mitte ein kleiner Springbrunnen - Idylle pur. Auch für die "Gestrandeten". Hier trifft man auf einige Menschen, denen das Leben eher härtere Bedingungen auflädt. Wer vor zwölf schon mit der Literflasche Estrella nett mit seinen Kumpels zusammensitzt... der hat seine Geschichte. Aber selbst das schmälert nicht die friedliche Atmosphäre dieses Ortes. Vielleicht ist es ja gerade die Tatsache, dass hier alles zusammen kommt: an einem Tisch lernt ein Junge für die Schule, an einem anderen macht ein älteres Paar Sudoku, auf den berühmten Stühlen (die man überall in Barcelona an öffentlichen Plätzen findet - fest montiert versteht sich) sitzt ein Touri-Pärchen und liest im Reiseführer... zwei große Rücksäcke gehören zu zwei jungen Typen die so aussehen, als würden sie gerade viel von der Welt sehen.
Ich gehe in die Katalanische Nationalbibliothek - jetzt in einem Teil des ehemaligen Hospitals untergebracht - und kann einer kleinen Infowand entnehmen, dass hier lange Menschen geholfen wurde. Im Mittelalter (wie üblich) vor den Stadttoren errichtet, um denen einen Ort zu bieten, die in der Stadt keine Hilfe mehr zu erwarten hatten, war es lange DAS Krankenhaus. Erst sehr spät zog das Hospital in einen Neubau um. Wie schon erwähnt: immerhin starb hier 1926 Gaudí. Und das Krankenhaus war noch ca 25 weitere Jahre in diesen alten Hallen! Wer kann sich heute noch vorstellen, dass man als Kranker in einem Bettensaal liegt, der so groß ist, wie ein Fußballfeld??? Ich nicht ;-)
Das ehemalige Gelände beinhaltet noch andere öffentliche Einrichtungen und bietet herrliche Blicke und Einblicke, wenn man sich nur die Zeit zum hinschauen nimmt. Tage einfach plätschern lassen und ohne Plan und festes Ziel von einem Eindruck zum nächsten ziehen... dann entdeckt man Welten ;-)

Mein letzter ganzer Urlaubstag führte mich natürlich auch noch an den Strand! Noch einmal in die kühlen Wellen springen. Und ich habe dann auch für alle die öffentliche Stelle für Dusche/Toilette/Schließfach getestet! 4,50 waren es mir wert meine Taschen los zu werden - hatte mich doch auch der Shopping-Geist gester völlig erwischt. Und ehrlich? Das hat sich gelohnt. Das ist zwar Stranderlebnis der Luxusklasse, sich umziehen und wie im Schwimmbad nur mit dem nötigsten loszockeln, alles ander sicher im Spint verschlossen - aber warum nicht etwas Luxus im Urlaub?

Und Abends in die Oper - nein, nicht ganz: in den Palau de la musica catalana. Einer DER Bauten des Modernisme. Von außen nicht ganz so üppig - wobei, ganz ehrlich? Ich finde SCHON. Aber alle Reiseführer behaupten das Gegenteil und wenn man diesen "Musikpalast" mit den Gaudi-Bauten vergleicht, ok. Ich hatte schon zu Hause online eine Konzertkarte gekauft. Kann ich auch nur empfehlen! Da der Eintritt zu diesem wirklich sehenswerten Jugendstilgebäude schon alleine 17!!!€ kostet finde ich im Nachhinein die 33€ für ein abendliches Konzert sehr gut investiert.
Pompös. Das auf jeden Fall. Ansonsten fehlen mir gerade etwas die Worte, um zu beschreiben, wie dieser Konzertsaal der weit über 2000 Leute fast, aussieht. Auf jeden Fall hat man die ganze Zeit etwas zum schauen! Das Augen ruht nicht. Und es ist nicht so, als würde man von Kitsch erschlagen. Man wird von Ornamenten, Verziehrungen, Mosaiken, Büsten und sonstigen Elementen des klassischen Jugendstiel "eingesogen" und kann sich vorstellen, wie zur Jahrhundertwende die Reichen und Schönen hier lachend und plauschend sitzen, bis der katalanische Nationalchor (dem das Gebäude heute noch gehört) zum Konzert die Bühne betritt. Die Akkustik ist großartig. Heute geben sich hier Größen der Musikwelt die Klinke in die Hand.

Ein gemütlicher Spaziergang zurück zum Hotel durch´s Barri Gothic.... das war mein Tag gestern.

Ich hoffe sehr, dass ich manchem Lust mache, diese Stadt einmal zu besuchen. Viele Menschen, die ich kenne, haben Städte, an die sie immer wieder gerne zurück kehren. So wie man auch Städte kennenlernt, die muss man kein zweites mal sehen - jeder braucht sein London ;-)
Für mich ist Barcelona MEINE Stadt. Zum zweiten mal hier und ich weiß: wenn ich irgendwo hin will, weil es alles gibt, was ich so brauche, dann finde ich es hier: städtisches Treiben, Cafe´s zum Verweilen, das Meer, Kultur, gutes Essen, Freundlichkeit und Gemütlichkeit, Sonne und anständige Temperaturen (hier darf muss man ein Freund von angenehmen 28 - 30 Grad sein!), historische Ecken und neues Flair. Architektur die begeistert. Und sogar "die Berge" - nein, nicht wie die Alpen, aber schön sind sie, im Hinterland! Irgendwann nehme ich mir einen Tag - oder zwei - Zeit für den Montserrat! Es gibt noch so viel zu entdecken... und deshalb komme ich wieder!

Und für alle, die auch hierher wollen, noch der Reiseführer - Tipp:
In der Reihe MerianMomente (recht neu) gibt es auch einen Band Barcelona. Geschrieben von Sascha Borrée, der einige Zeit in Barcelona gelebt hat und in dem Kapitel "mein Barcelona" erzählt, wie er als 16Jähriger seine Liebe zu Barcelona grundlegte - über das Fernsehen... tja, Sportereignisse eben! Das Buch besticht durch eine gelungene Mischung aus Lektüre und Info. Kleine Stadtplanausschnitte zu den beschriebenen Stadtteilen verstehen sich ja heute von selbst. Im hinteren Klappenteil ein herausnehmbarer Stadtplan - gut. Und die Tipps die sich in diesem Führer aus 2014 - also wirklich aktuell - finden sind denn auch anders. Hier fand ich die Hinweise auf den Biosupermarkt und die alternativen Lokale, in denen man auch vegetarisch essen kann - auch wenn ich das nicht brauche ;-) Hier gibt es immer eine angenehme Mischung aus dem klassischen must have einer solchen Stadt und den netten ganz anderen Tipps. Der Stil ist locker. So mag ich es.
Und alles ist gespickt mit netten kleinen Hintergrundgeschichten, die Sehenswürdigkeiten so schön lebendig werden lassen... Preis-Leistung bei 14,99€ ganz hervorragend!!!

Ich verspeche, Fotos folgen noch... das Kabel für die Kamera ist im Koffer :)

Adios...

Mittwoch, 27. August 2014

Barcelona - Begegnung mit Herrn Gaudí...

Ich traf ihn schon vor zwei Jahren, diesen skurilen Kunsttypen. Schräg. Mit unglaublicher Vorstellungskraft. Wahnsinnig begabt, aber so abgefahren, dass viele ihn nur mit Höflichkeit bedenken...
Jetzt gab es ein Wiedersehen. Meinerseits war es geplant, ich wusste nur nicht, wann es dazu kommen würde. Gelungene Begegnungen kann man ja nicht erzwingen! Ich bin noch immer im Bann dieses Nachmittags.
Gestatten: Gaudí, Antonio Gaudi, 1852 - 1926. Genie, Künstler, Fantanst? Religiöser Fanatiker? Sicher war er menschlich eher von der schwierigen Sorte. Lebte 20 Jahre ALLEINE in der von ihm geplanten Gartenwohnanlage Parc Güell (weil er auch daran ewig baute), entwarf eine Kathedrale, die in ihren Ausmaßen (sollte sie denn im Jahre 2026 wirklich fertig gestellt werden) mit einem Hauptturm von 170 Metern alle europäischen Kathedralen in den Schatten stellen wird, baute und entwarf er Wohnhäuser in denen er seine, das "Normale" übersteigende, Vorstellungskraft verwirklichte.
Es ist also eine Begegnung der mittelbaren Art - ich treffe Gaudí in seiner Kunst. Ausgesucht habe ich mir die Casa Milà, bekannter als La Pedrera. Pedrera heißt Steinbruch und der Name steht für den Spott, mit dem die Menschen damals die Baustelle und auch dieses Werk Gaudís bedachten... heute spottet kaum jemand. Wenn auch sicher viele Besucher eher fragend sprachlos vor den Bauten stehen, muten sie doch teilweise an wie aus einer Fantasie- oder Märchenwelt, geht wohl kaum jemand unbeeindruckt von solchen Orten weg.
Die Dachterasse - unglaublich. Keine Stelle ist dort so wie eine andere. Kein Schornstein, kein Belüftungsturm sieht aus wie der andere. Ja, ich glaube gern, dass (angeblich) George Lukas hier für Star Wars vorbei geschaut hat...
Architektonisch jenseits aller damals (und grundsätzlich) angelegten Maßstäbe, finden sich keine geraden Linien, keine geraden Winkel, oft keine einheitlichen Höhen... Das bemerkt man im Appartement, der Wohnung die man besichtigen kann. Man kann es nicht beschreiben, man muss es gesehen haben! Im Dachboden - einem Gebilde in dem man sich fühlt wie im Gerippe eines Walfisches! - wird viel über Gaudís Art des Denkens und somit des Bauens erzählt.
Dieser Bau wirkt fast "organisch". Gaudí macht Anleihen in der Natur. Wenn man hinschaut nimmt man das auch wahr. Seine Formen sind angelehnt an natürliche Formen - Beispiel: die Türgriffe sind nicht "schön" gestaltet, sondern nach Abdrücken einer Hand, die etwas umfasst. So werden sie zu Kunst durch ihr ungewöhnliches Design und sind doch bequem und praktikabel. Nach den gleichen Prinzipien (Konstruktion des menschlichen Körpers) hat er auch Möbel entworfen. Seine Stühle sind schon bemerkenswert!
Alles scheint abgerundet in diesem Haus und somit sanft und anschmiegsam. Fast friedlich und abgehoben von den Ecken und Kanten des Lebens.
Ihr merkt: ich bin wirklich begeistert! Dachte ich vor zwei Jahren noch: Gaudí ist ein verrückter aber genialer Geist, denke ich heute: ja, sicher etwas fern der Welt, aber irgendwie großartig! Nicht viele Menschen verfügen über die Gabe in dieser Art das, was in ihrem Kopf an Vorstellungskraft ist, umzusetzen.
Und seine Dachbodenkonstruktion - sorry, vielleicht ist das ja übertrieben, aber mich lies dass an da Vinci denken.
Ich spreche also hier eine absolute Barcelona-Empfehlung aus: La Pedrera für alle, die Lust auf Extravaganz haben, die nicht befremdend abstößt, sondern einfach nur anhaltend beeindruckt und begeistert...
ach ja: zur Zeit wird die Außenfassade renoviert. Schade. Und preislich liegt dieses Gaudí-Bauwerk im Mittelfeld: incl. Audikommentar ist man mit 20,50€ dabei.
Gaudi starb übrigens 1926 nachdem er von einer Straßenbahn überfahren wurde. Bei diesem Unfall erkannte niemand den alten kautzigen Künstler, der seiner Stadt einmal soviel Ruhm, Weltkulturerbe und Touristen bescheren würde! Erst später merkte man, wen man da vor sich hatte. Er starb drei Tage später im Hospital in der Carrer del Hospital...

Dienstag, 26. August 2014

Barcelona - abseits der Touri-Route, oder???

45 Minuten Internetzeit - Starbucks Catalunya - das es sowas noch gibt... Na, dann gibt´s jetzt vielleicht einen Blogpost ohne Bilder :)

Hallo oder besser Hola¡
Ich lasse gerade meinen Tag gestern Revue passieren. Schön war er. Mit viel Ruhe. Die Gefahr an einem Städteurlaub - zumal für wenige Tage - ist ja: schau dir das an, fahr mal schnell da hin und dort hin... das wolltest du doch immer schon sehen usw. Na, wer kennt´s? ;-)
Nachdem ich gestern erst mal gemütlich spät aus dem Hotelzimmer gezockelt bin, hat mich die Stadt doch in ihren ganz eigenen Bann gezogen. Ein Kaffee (ja, wie immer bei Starbucks, weil ich ein Starbucks-Sammler bin und der Cafe Latte tall mit Soja-Milch ziemlich unschlagbar ist) und etwas nachdenken und schon hatte die Urlauberin klar: weg von den vielen Menschen, hin zu stillem Genießen. Und das geht in Barcelona! Sicher nicht nur an dem Ort, den ich gestern entdeckt habe:
Den Parc de la Ciutadella. Ich schätze er zählt schon zum Stadtteil Le Born - zumindest grenzt er daran. Es handelt sich um einen ca 30 ha großes Gelände, das seinen Namen von der Garnisionskaserne hat, die dort mal (als damals europas Größte) stand. In Spanien haben in der Geschichte ja viele Heerführer ihr Unwesen getrieben, da wurde gekämpft und geschachert, belagert und geplündert. Barcelona als Hauptstadt Kalatoniens war da oft bunt mit dabei! So hat irgendwann ein Bourbonenkönig, nachdem er die Stadt erfolgreich (mit Belagerung und und allem Drum und Dran) erobert hatte, als Zeichen der Macht und damit der Barceloneser weiß wo jetzt der Hammer hängt die Zitadelle errichten lassen. Spanischer Erbfolgekrieg nannte sich das...
Irgendwann viel später wurden den Barcelonesen dieses Zeichen zu bunt und sie rissen es wieder ab. Heute steht dort aus dieser Zeit noch eine Kapelle (geschlossen), der Gouverneurspalast (heute Sitz des katalanischen Parlamentes) und ein Gebäude in der Nähe... vielleicht damit man doch noch erahnen kann, was da mal los war.
Dann durfte ein Architekt ran - Josep Fontserè i Mestre. Inspiriert von Pariser Jardin du Luxembourg. Der Park ist schön geworden. Es gibt Flecken dort, da hört man kein Auto und bleibt von allem Außen verschont. Viele Leute zieht es hierher zum rumgammeln, lesen oder einfach Sonnenbaden. Es gibt öffentliche Toilette (immer in Kombination mit einem kleinen Verkaufsstand für Eis, kalte Getränke, Snacks und Postkarten, Klopapier gibt´s beim Verkäufer :) ), viele Bänke, stille Ecken, Schatten (im Sommer sehr wichtig) und ein bisschen Kunst. Am einen Ende kann der Touri den Arc de Triomf bewundern (Metro-Station kleichen Namens) und von dort das Areal spazierend erkunden. Die Landschaftsarchitekten haben einen kleinen See angelegt, auf dem heute Runderboote gemietet werden können. Ich habe übrigens neben den Enten und Möwen dort eine Schildkröte entdeckt - die sollte da sicher nicht wohnen :) Eine kleine Pavillion-Bühne für Open-Air-Konzerte gibt es. Und ein "Wasserspiel" eine große Brunnenanlage - nachempfunden der Fontana di Trevi in Roma. Aber da kann die spanische Variante leider nicht so ganz mithalten. Auch wenn unser großer Antonio Gaudí daran mitgearbeitet hat. Es war zu seiner frühen Zeit, er war Student und brauchte Geld. Eine Entschuldigung? Na ja... man muss seine Kunst einfach mögen - oder bestaunen. Denn sie beeindruckt auf jeden Fall! Es gibt noch das Castell dels Tres Dragons - heute ein Museum für Biologie, aber da dort ein Wissenschaftszweig untergebracht ist, kommen auch nur Wissenschaftler rein. Und zwei Gewächshäuser. Alles in allem lohnt der Weg dorthin wirklich. Ich konnte super entspannen! Ach ja, mir ist gestern aufgefallen: Der Barceloneser hat oft mehr als einen Hund. Und er lässt sie in Parks einfach frei laufen. Wo bei uns JEDER Schnappatmung bekommt, sind in Barcelona die Menschen und die Tiere sehr gelassen. Parkeingang - Leine weg. Hund und Herrchen / Frauchen sind glücklich und ich blieb von allen vierbeinigen Freunden die mir gestern begegnet sind (und es waren einige) völlig unbehelligt. Und die haarigen Freunde hören auch auf Herrchen und Frauchen!!! Ist das ein Zeichen der spanisch-mediteranen Gelassenheit?
Von Ciutadella ist es ein Katzensprung nach Barcelonetta. Und ENDLICH nahm ich ein Bad im Meer. Vor der Haustür einer der schönsten Städte, die ich kenne. Und es war herrlich. Hier ist kein Mittelmeerstrand, der Pissbeckenartig zu langen Wanderungen einlädt bevor man an Schwimmbewegungen auch nur denken kann! Nein, rein und zack - ab geht´s in die Tiefe und in wunderbares Blau! Mehrere kleine Strandabschnitte bietet Barcelona. Und nun ist diese Stadt erholungstechnisch wirklich perfekt. Öffentliche Duschen, Toiletten, und eine hochgelobte Wasserqualität tun ihren Teil zum ungetrübten Badevergnügen.
So gefällt mir Urlaub: satte 28 Grad. Wassertemperatur 24 Grad. Ein angenehmes Lüftchen. Und wen mir danach ist: Trubel und Menschen.
Den Abend wollte ich am Montjuic ausklingen lassen - bei den Wasser- und Lichtspielen am Font Magica - wo EIGENTLICH im Sommer allabendlich ab 21 Uhr im Halbstundentakt Wasser die Kaskaden der Brunnenanlage unterhalb des Museu Nacional d´Art de Catalunya beleuchtet hinabfließen sollen.... sollen :) Nun denn, es war ein toller Anblick - die Anlage wunderbar angeleuchet und viele viele Menschen, die man beobachten konnte! Und etwas vom Vormittag hatte ich auch noch mitgenommen: mein Abendessen. Picknick - so hatte ich es am Vormittag beschlossen, als ich die Markthalle nahe der Rambla besucht habe: Mercat de San Josep de La Boqería. Großartig. Und in der Einkaufstüte: spanische Spezialitäten. Die haben lecker geschmeckt am Montjuíc!
Für heute gab es einen Plan - aber wie das im Urlaub so ist: es kommt anders. Und wie es kam - bzw noch kommen wird, dürft ihr später lesen.
Bis dahin: Adios! Ich gebe mich dem Dolce Vita hin - oh, ups, italienisch. Aber ganz ehrlich: ich glaube, hier lernt man es auf spanisch ;-)

Montag, 25. August 2014

BARCELONA - wieder da :)

Wenn der Flug erst am Nachmittag geht kommt man im Abendgetümmel in dieser schönen Stadt an.
An der Placa de Catalunya aus dem Flughafenbus zu steigen und schon auf der Fahrt zu merken: ja, das war es, was mir so gefallen hat, da will man in keine Metro mehr steigen. Der Weg bis zum Carrer de Hospital ist ja auch nicht so weit und mit einem Trolley auch zu bewältigen.
Und es passiert, was ich schon bei meinem letzten Aufenthalt bei mir bemerkt habe: ich bleibe plötzlich im Getümmel stehen und staune einfach nur. Gestern Abend stand ich öfter einfach auf der Straße und schaute nach oben und bewunderte die Blicke IN die alten Bauten, in die ersten Stockwerke. Durch große Fenster erblickt man faszinierende Decken, Wandgestaltungen... Lampen. Es ist so viel vom alten Glanz im Funkeln des Abends zu erahnen - auch wenn das Tageslicht oft die Schäden und den Zahn der Zeit hervorbringt!
Nachdem ich mein bescheidenes und abenteuerliches Hotelzimmer bezogen habe, geht es ein Stück die Carrer de Hospital entlang und schnell stoße ich auf das alte Hospital-Gebäude.
Auch hier: im Abendlicht, angestrahlt und ausgeleuchtet ein ganz eigenes Erlebnis! Der Innenhof wie eine Oase, Stadtmenschen kommen hierher und lassen noch am alten Eingangstor ihre Hunde von der Leine... na, so viele Orte gibt es in der Altstadt nicht, wo das möglich ist. Eine kleine, sehr ansprechende Tapas- und Cocktailbar ist im Innenhof angesiedelt und junges Volk tummelt sich in einer anderen Ecke. Eine schöne Entdeckung für den ersten Abend!
Ich merke: auf dieser Seite der Ramblas habe ich mich noch nicht umgesehen, aber das scheint sich zu lohnen.
Nach einem ersten Tapas-Abend geht es mit einem kleinen Spaziergang durch die alten Gassen "nach Hause". Das Restaurant in einer Seitenstraße der Rambla - "Petit Poqueria" - bietet bezahlbare Tapas nahe der Touristenmeile. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, wenn auch die Qualität nicht bei allen ausgewählten Leckereien überzeugt. Aber die Tortilla ist wirklich gut!!! Auch die Croquetta de pollo war geschmacklich überzeugend.
Die Nacht war "abwechslungsreich" - dank der französischen Jugendlichen, die mit Gitarre und Fröhlichkeit die Terasse gegenüber meines Hotelzimmers bevölkert haben. Na ja, Nachtruhe ist ja vielleicht auch eine Frage der Perspektive.
Und jetzt? Darf der Tag mich treiben... Hola BCN!

Samstag, 23. August 2014

BARCELONA - alte Liebe eines spanischen Abenteuers...

BARCELONA - es geht wieder los!
Morgen Nachmittag starte ich ab Düsseldorf in die Stadt meines Herzens. UND SIE SCHREIBT WIEDER :)
Ja, ich freue mich schon drauf, euch von meinen Entdeckungen, Inspirationen, stillen und lauten Ecken, Blicken und Geräuschen - vielleicht sogar Gerüchen aus meinen Tagen in Barcelona zu berichten. Eine Modernismé - Reise soll es werden. Ich bin selbst gespannt, ob das klappt, oder ob der Puls dieser Mittelmeerstadt mich wo ganz anders hin treibt. Zumindest ein Highlight, das in dieses Reisemotto passt ist fix: Ein Konzert im Palau de la música catalana! Year :D Vor zwei Jahren hat mich der Zufall in die Basilic del Pí zu Manuel González geführt - ein nicht vergessener Abend mit Musik der klassischen spanischen Gitarre. Und wie der Zufall es will spielt er jetzt wieder - aber im schönes Musiksaal des Palau. Nun denn... der werte Leser wird davon hören - nein, lesen!
Die Tickets sind gedruckt, das Hotel-Voucher auch - es kann los gehen...

bis bald und dann heißt es "Hola" aus Barcelona :D

Freitag, 2. August 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Javea und der Abschied

Das letzte kühle Bier ist offen, der letzte Abend auf der Terrasse... der letzte Tag des Abenteuers geht zu Ende. Und ganz ehrlich? Mit ein wenig Melancholie ;-)
Gerne würde ich noch bleiben. Hätte gerne noch länger Urlaub und würde die Lebensart, die Ruhe beim Einkaufen, die lächelnden Menschen, die Siesta, das Meer, die lauen Abende, und sogar den spanischen Radiosender im Leihwagen gerne noch ein Weilchen genießen. Weil es einfach erholsam ist. Für mich. Und Menschen, die Wärme und Gemütlichkeit mögen... (wer es lieber bergig schattig mag und sich eigentlich schon auf den Winter freut sollte hier keinen Urlaub machen ;-) ).
Der Tag heute konnte ganz gemütlich dahin plätschern. Gestern hingegen hat es uns bei einem ganz chilligen Ausflug nach Javea geführt. Dieses nette, wirklich nette Städtchen liegt hier so quasi einmal übern Hügel rüber. 15 - 20 Autominuten gefühlt. Ich hab nicht wirklich auf die Uhr geschaut. Was auch daran liegt, dass mir persönlich hier an diesem wunderschönen Fleckchen Erde ja eh keine Autofahrt zu lange ist! Es gibt viel zu entdecken (zum Beispiel Briefkästen) und zu schauen. Die Landschaft ist immer wieder schön...
Javea ist wie viele Städtchen (jaaaa, die Kölnerin in mir würde eher sagen: Ortschaften) hier. Alter historischer Kern, Hafen, Strand. Hier ist es so, dass der historische Kern von der Hafenanlage und den Stränden etwas entfernt liegt (gemütliche 2-3km). So hat er sich aber ein ganz eigenes Flair erhalten. Und die Stadtväter oder die Kommune haben dafür gesorgt, dass es ein großes Vergnügen ist, in den kleinen Gassen zu flanieren, die Geschäfte zu bewundern und die Häuser.
Was mir ja immer wieder passieren kann hier ist ein akuter Anfall von Nackenschmerzen :) Weil es einfach schön ist, die Häuserfronten bis zum Blau des Himmels zu betrachten. Hier in Javea oft sehr gelungen und mit schönen schmiedeeisernen Balkonen und Balustraden. Hier finden sich im historischen Bezirk keine verfallenen Häuser... Nun liegt Javea, was die Mietpreise für Ferienwohnungen und Häuser angeht aber auch im absolut oberen Bereich - da will man ja vielleicht der entsprechenden Touristenklientel auch ein entsprechendes Ambiente bieten? :( Schade, dass es hier Städte gibt, die dafür das Geld haben und andere, die das nicht leisten können...
Nun denn, Javea bleibt eine Reise wert. Oder einen Tagesausflug. Selbst meinen beiden 8 und 10 jährigen Reisebegleitern hat dieser Tag und das dazu gehörige Sightseeing - Programm äußert gut gefallen.
Die Kirche St. Bartolomeu, die wie eine Festung im Herzen des centro historico liegt, ist sehenswert. Man kann sich einfach rein setzen und den Blick schweifen lassen... Die alten Holztüren aus dem Jahr 1592 beeindrucken und auch die ruhige Umgebung des Baus bestimmt die Atmosphäre. Gegenüber des Haupteingangs liegt das Rathaus und um zwei Ecken herum findet man das örtliche Museum für Archäologie und Völkerkunde, im schön erhaltenen Palau d`Antoni Banyuls. Das ist nun wirklich den Weg wert. Neben dem tollen alten Stadthaus der gehobenen Schicht illustriert es nicht nur das Leben der Menschen dieser Region, sondern auch die Geschichte dieses Küstenstreifens im Anblick der vielen Völker, die hier landeten und den Landstrich prägten. Exponate aus der Zeit der Iberer, der Römer, der Mauren.... es macht Spaß und ist informativ, auch wenn man des Spanischen nicht sehr mächtig ist. Denn leider sind alle Beschreibungen in der Landessprache.
In der Eingangshalle steht eine bescheidene Sammelbüchse. Jeder Besucher sollte dort angemessen eine Spende hinterlassen, denn das Museum hat freien Eintritt. Das sind Momente in denen ich mich frage, ob es an der Mentalität der Menschen hier liegt, dass man da, wo es angebracht ist, nicht auch gutes Geld für eine gute Sache nimmt. Muss ja nicht gleich ein Vermögen sein. Oder? Wer sich einen Tag für Javea nimmt, sollte eigentlich den Naturpark am Montgo nicht ganz außer acht lassen... von der Altstadt aus (das Museum hat auch eine kleine Dachterrasse, die einen tollen Rundumblick gewährt) sieht man den erhabenen Küstenberg, der zu rufen scheint "bezwing mich" :) was durch die karge Vegetation dort ein Wettkampf mit der Hitze wird - zumindest in dieser Jahreszeit... Ich war noch nicht oben, aber der Weg ist lang und anstrengend und bei über 30 Grad, sollte man sich das gut überlegen und seine Kondition prüfen ;-)
Aber zum Beispiel die historischen Mühlen (auch immer wieder zu sehen von der Stadt aus) oder das Cap San Antoni laden zu kleinen Wanderspaziergängen ein. Mit dem Auto lässt sich gut ran fahren und die Beschilderung in Javea ist so, dass man dieses Ausflugsziel eigentlich nicht verfehlen kann. Beide Ziele - Mühlen und Cap - erreicht man über die Beschilderung zum Cap.
Und wer dann am Ende des Tagestrips eine Abkühlung braucht: Javea bietet mehrere Strände an.
El Arenal besticht mit fußfreundlichem Sand und kinderfreundlicher Wassertiefe. Und daneben gibt es familienfreundlich ein paar Spielplatz-Angebote am Strand und an der Promenade alles was das Urlauberherz begehrt, vom Eis über Tapas bis zur Bademode, Schwimmärmchen oder Modeschmuck und Urlaubsklamöttchen... Nun, das ist dann wirklich Geschmackssache. Aber bequem war das Eis direkt fußläufig schon ;-) Jeden Tag bräuchte ich das aber nicht. Der Ausblick ist schön, das Meer erfrischend, da will der Urlauber aber mal nicht so wählerisch sein.
Tja, das war er der diesjährige Spanientrip. Morgen bringt uns der Flieger wieder nach Hause. Ins schwüle Köln. Und im Reisegepäck Eindrücke, Erlebnisse, Schätze und die Erfahrung Dinge schon zu kennen und lieb gewonnen zu haben und Neues mit Freude und weitem Herzen zu entdecken.
Es ist nicht zu Ende, das Abenteuer. Ungewiss, ob es im nächsten Jahr seine Fortsetzung findet, aber ganz gewiss wird mich die nördliche Costa Blanca, die Marina Alta, in zwei Jahren wieder sehen... Und im Stillen hoffe ich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Ich habe hier letzte Woche des Satz gehört: "... es ist bestimmt schön, immer wieder irgendwo hin zu kommen, wo man sich auskennt, aber die Welt ist so groß und so schön, ich möchte ganz viel davon sehen... " Ja, das ist bestimmt spannend. Aber das gute Gefühl von "ich komme wieder" ist es wert, die Welt etwas langsamer kennen zu lernen, vielleicht nicht alles von ihr zu sehen, aber den kleinen Kosmos, den man sich erwählt hat zu entdecken und zu erforschen und ihn lieb zu gewinnen- Denn nur was vertraut ist, trägt man im Herzen. Und ich kann nur sagen: das geht nicht nur mit Menschen, sondern auch mit einem Stück dieser schönen Erde :)
Adios - wir sehen uns wieder!