Dienstag, 9. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 9

Adios Espana - vive la france....
es hat uns wieder, das Abenteuerhotel in Bollene. Andere Zimmer, aber da eh alle gleich sind, ist völlig egal, welche Nummer außen drauf steht. Diesmal sind wir näher am Klo - das ist ja nicht schlecht.
Die Rückreise aus einem Teil "Welt" den ich in die Kategorie "kleines Paradies auf Erden" rechne hat einen guten ersten Tag genommen. Ich gestehe: das Gemüt war etwas schwer beim Abschiednehmen, von den Blicken und Orten, die ich in so wenigen Tagen liebgewonnen habe.
Die Gedanken brauchten eine Weile, um wieder leicht zu werden. Und den Weg frei zu machen für die vielen schönen Dinge auf diesem ersten Rückreisetag... Landschaften, das Licht, Beobachtungen, Gedankenblitze, Lieder unterwegs, die ganz besonders ins Ohr gingen, Momente des Lachens.... so viel war da heute, dass ich das was da ist nicht so herausbekomme, wie ich gerne will. Also bleibt es bei einem schlichten: Gute Nacht - es war ein genußvoller Reisetag. Morgen geht´s weiter ;-)

Montag, 8. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 8

Schau nicht zurück und weine... schau nach vorne und lächle!
Es ist soweit alles gepackt das spanische Abenteuer geht zu Ende. Der letzte Urlaubstag an der weißen Küste war rundum stressfrei - ein gemütlicher Vormittag mit ersten Reisevorbereitungen. Und wenn ich ehrlich bin: hier an diesem schönen Haus, mit diesem wunderbaren Ausblick, der Ruhe, den Hunden, dem Pool - da kann man es wirklich gut aushalten. Ein Dank an Mirjam und Chris - dass sie zwei Tage, bevor ich auf diese verrückte Idee kam, ihre Wohnung auf meiner bevorzugten Ferienwohnungsseite eingestellt haben!
Zufälle waren es, die mich hierher geführt haben. An einen Fleckchen Erde, den der liebe Gott mit viel Aufmerksamkeit geschaffen hat. Er hat sich wirklich Mühe gegeben und es ist ihm außerordentlich gut gelungen. Zufall war es auch, der mich heute statt an den Strand in Calpe - den man ja jetzt schon kennt ;-) an eine unbekannte Ecke geführt hat. Und warum? Weil das Autofahren gerade wieder so toll war - durch diese wunderschöne Landschaft fahren - Pink schmetterte laut aus den Lautsprechern - da kann man einfach nur weiterfahren. Auch wenn man überhaupt nicht weiß, wo einen genau diese Straße hinführen würde... sie führte an verschiedenen Schildern zu Stränden entlang und irgendwann bin ich einfach abgebogen. Kleiner Parkplatz. Alles sehr ruhig und idyllisch. Fünfzig Meter gehen und dann das große "Ohhhh - wie schön". Eine kleine versteckte Bucht. Felsen. Man kann sich gemütlich dort niederlassen. Was auch andere schon getan haben - eine Handvoll Leute sind noch da. Wir baden, bauen eine Steinburg, klettern auf den Felsen herum, beobachten Fische - sind glücklich: Kinder, Babysitter, ich. Es fehlte nicht viel... wie so oft in diesen Tagen.
Die Entdeckung dieser Bucht war der gelungene Abschluß einer Entdeckungsreise, die mich zu neuen Ufern führen sollte. Ein Abenteuer war es von Anfang an. Und wenn man mal überlegt, was ein Ufer so ausmacht: da kann man anlegen. Sich festmachen. Da macht man einen Halt oder bleibt.
Ich fahre jetzt nach Hause, aber das Herz bleibt und ich komme wieder. Das spanische Abenteuer hat wohl gerade erst begonnen. Es wird ein langes Abenteuer werden. Es wartet viel.
Adios - hasta la próxima vez
Auf Wiedersehen - bis zum nächsten Mal!!!

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 7

Come on traveller, to find the secrets that the rock of Ifach hides...

Diesen Satz habe ich heute auf einer der ersten historischen Infotafeln am Ifach gelesen. Und ich dachte: ja, auf gehts! Mit viel innerem Antrieb und tierischer Lust rauf auf den Berg :-) Und ich muss sagen, ich habe eine tolles Erlebnis in mein inneres Erlebnissammelalbum kleben können! Der Ifach - 332m über das Meer ragt der Kalkfelsen. Das Wahrzeichen von Calpe. Von Weitem zu sehen. Beeindruckend - wie man ja schon lesen konnte. Ich habe mich früh aufgemacht, wegen der Hitze. Ich habe mich gut gerüstet mit anständigem Schuhwerk, wegen des anspruchsvollen Aufstieges zum Gipfel. Ich habe mich versorgt mit ausreichend Wasser, wegen der Augusthitze hier. Alles war gut und passend. Der Aufstieg auf dieses Naturwunder und Mittelpunkt eines kleinen Naturparks ist von Ohhh´s und Ahhh´s begleitet - weil man gar nicht aufhören kann zu schauen. Auf das Meer, das Panorama, auf den Fels, auf den Gipfel, der immer näher kommt, auf die Pflanzen, die Möwen, die Boote, die immer kleiner werden... und auf die anderen Wanderer. Es steht ÜBERALL - dass man nur in angemessenen Schuhe diesen Berg bezwingen wollen soll. Das Beste was ich heute gesehen habe war eine blonde Schöne: Jeansminirock, äußerst kleidsames Bikini-Oberteil. Flotter Cowboy-Lederhut (ich glaube, ich habe solche Hüte gestern auf dem Markt gesehen, braucht sie ja vielleicht für Karneval?) An den Füßen schwarze Lederballerinas der Marke Dockers (die fand ich in Köln bei Kämpgen auch ganz nett - für Köln). Ihr Begleiter in Trekkingsandalen (immerhin, aber dennoch ungeeignet), den Rucksack lässigst über eine Schulter geworfen und das durchschwitze T-Shirt in der freien Hand (mit der anderen musste er den lässigen Rucksack festhalten). Blondchen und Coolman stöhnten und rutschen und kämpften... wie so viele andere. Ich traf sie wieder, oben auf dem Gipfel. Ich saß etwas abseits und schaute in Richtung Norden - Javia, Montgo... und hörte hinter mir ein schnaufendes Telefonat mit an: " ja, nein, es ist furchtbar anstrengend, aber sag mal bescheid, es ist so furchtbar anstrengend und sooo schwer, aber ich bin oben..." wer war´s? Blondchen ;-) als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, war es der armen Frau in ihrem lockeren Outfit so warm, dass sie den Rock hochgekrempelt hat, der Slip war hellblau ;-)
Der meistgehörte Satz heute kam von einer jungen Engländerin in Begleitung zweier junger Männer. "oh my god - oh my god". Ich ging am Anfang hinter der Truppe her, habe sie mal überholt und nach einem Schwenk meinerseits habe ich sie dann wieder vor mir angetroffen - an einer Stelle, wo die, in beste Outdoorklamotten gewandete, ambitionierte Bergklettererin Schweißausbrüche nicht wegen der Anstrengung, sondern wegen der Panikattacken im Angesicht des Abgrunds, hatte.
Ich will nicht überheblich klingen, ich hatte selbst Respekt vor dieser Tour. Aber es war einfach erschreckend, mit welcher Ausrüstung die Leute teilweise eine solche Klettertour angehen. Und das ist die Gipfelbesteigung des Ifach einfach. Sie dauert nicht lange, aber wenn man abstürzt hat man die Chance auf einen siegreichen Tod zwischen Felsen und Meer... und Knochenbrücke aller Art sind sicher nicht selten.
Der Kalkstein, zerklüftet und je höher, desto weniger griffig, ist abgeschürft von hunderttausenden von Schuhen. Er sieht glatt und feucht aus. Ist aber nur glatt ;-)
Die Tour dort hinauf macht mehr als Spaß, sie ist ein Vergnügen für ambitionierte Hobbykletterer, gut zu schaffen (mit dem richtigen Schuhwerk), nicht zu weit und zeitintensiv, aber so, dass man mit stolzgeschwelter Brust am Ende sagen kann: da oben war ich!
Das Gebiet ist auch ein Stück geschütze Natur. Es ist nur erlaubt, auf den freigegebenen Wegen zu gehen - wobei die Bezeichnung Weg ab einem gewissen Punkt nur noch relativ ist. Aber man erkennt immer sehr gut, wo es lang geht.
Ich habe die Wegabschnitte genossen, als niemand um mich rum war. Es ist ein ganz eigenes Erlebnis, so etwas alleine zu machen. Man hat nur seinen eigenen Rhythmus, kann seinen Gedanken nach gehen, verweilen, wo einem danach ist. Ich habe oft einen Moment inne gehalten und geschaut. Es gibt unterhalb des Gipfels eine kleine Aussichtsplattform. Das war früher der Ort für die Wächter - sie sollten schon früh Piraten oder andere Bedrohungen ausspähen. Heute ist es einfach ein traumhafter Ort mit irrem Blick übers Meer. Das Meer in Farben, die ich nicht beschreiben will - es bleibt ein inneres Bild. Beim Abstieg bin ich nochmal dort hin. Man muss ein kleines Stück zusätzlichen Weg in Kauf nehmen. Hin und wieder zurück... aber es lohnt sich. Man sollte nicht, wie so viele, den Berg einfach nur hochhecheln....
Apropos hecheln: Am morgen kamen mir unzählige Läufer entgegen und ich dachte so bei mir: meine Güte, muss man um fit zu bleiben wirklich einen Berg raufrennen???
Die Besteigung des Ifach war ein Wunsch, seit ich zum ersten Mal auf der N-322 von Benissa Richtung Calpe fahrend diesen Berg so nah vor mir sah.... eigentlich habe ich ihn schon im Kopf seit ich die ersten Fotos von ihm sah. Er hat mich vom ersten Moment an fasziniert. Und der Weg hoch und runter war dann auch ein sehr persönlicher Weg. Mit vielen ganz eigenen Eindrücken und vielen ganz eigenen Gedanken. Die Kamera stand nicht still  - auch wenn man solche Erlebnisse nicht im Bild festhalten kann. Aber die Schönheit des Ortes - davon kann man einen Hauch einfangen... vielleicht.
Auf dem Gipfel empfingen mich wilde Katzen und teilweise laute Touristen. Einige Menschen, die mit mir zeitgleich dort oben waren, waren ähnlich still wie ich. Andere eben nicht.
Der Gipfel gehört dazu... aber er war nicht DAS Erlebnis dieses Tages. Die Skyline von Calpe mit ihren Bettenburgen ist dann auch nicht der schönste Ausblick, den man haben kann. Aber ich habe von diesem schönen Felsen auch die Flecken sehen können, die von Bettenburgen verschont geblieben sind. Die Steilküsten... und denke: ich freue mich auf die schönen Plätze. Beim Heruntergehen erlebe ich noch etwas besonderes: Nebel zieht vom Meer her über den Berg und hüllt ihn ein. Minuten vorher war ich noch am Aussichtspunkt unterhalb des Gipfels und als ich mich umdrehe ist er eingehüllt und Augenblicke später nicht mehr zu sehen. Ich spüre die Kühle dieser Nebelschwaden, bin aber genau unterhalb der Nebelgrenze... habe das Gefühl sie streifen mich. Aber ich habe nach unten beste Sicht und gehe aufs Neue fasziniert weiter bergab.
Der Berg - meine Kinder sagen, der Ifach sehe aus wie ein Löwe. Dann habe ich heute einen Löwen bezwungen. Er hat mich nicht zum Kampf genötigt. Zahm war er auch nicht. Er hat die Zähne gefletscht und gezeigt, wer der Herr im Ring ist. Wir mögen uns, der Löwe und ich. Und weil ich ihn mag, werde ich ihn immer wieder besuchen.
Der Tag fand einen entspannten und glorreichen Abschluss in La Granadella - einer einfach hinreißenden Bucht unterhalb des Cap de la Nao. Ein Steinstrand mit faustgroßen Kieselsteinen und einladenden Felsen. Mit glasklarem Wasser auf dem die Schnorchler trieben, als hätten sie Luftpolster unter sich gepackt, um nicht unterzugehen.. Es war nicht voll ;-) Es war gemütlich! Es war grandios in der Bucht zu schwimmen und Erholung zu finden von der Anstrengung des Ifach.
Ein wundervoller Tag - mit vielen persönlichen Momenten und tausend neuen inneren Bildern für die sich mehr und mehr füllende ganz persönliche Festplatte der Erinnerungen.
Gute Nacht - buenas noches - Hasta manana

Sonntag, 7. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 6

Vom Treiben und ruhigen Tagen...
heute hat der Tag alles gebracht: Buntes und geschäftiges Treiben und Ruhe und Zurückgezogenheit.
Es war Markttag in Calpe. Vor vielen Jahren war ich in Süditalien im Urlaub und ich erinnere mich noch heute an mein Markterlebnis dort. Es war spannend und faszinierend. Für diesen Urlaub war ein Marktbesuch fest eingeplant. Nachdem ich erst mit dem Auto durch Calpe gekurvt bin, um einerseits den Markt zu finden (der einfach nicht dort war, wo man mich hingeschickt hatte) und dann einen Parktplatz, war es ähnlich wie damals in Bella Italia. Faszinierend die Stände mit Obst und Gemüse und Fisch und Räucherschinken und Oliven ohne Ende.. faszinierend die Stände mit Klamotten, Schuhen, Taschen UND: Kinderspielzeug!!! (nein, ich habe verloren, das Taschengeld wurde in ein, auf Knopfdruck Geräusche von sich gebendes Etwas umgesetzt, das jetzt "mein liebes süßes Hundilein" heißt). Keramik in altbekanntem und dann doch immer wieder hübsch anzusehenden südländischem Design. Es gab sogar einen Stand mit Elektrogeräten, vom Bügeleisen bis zum Grill! Bei den Klamotten fand ich sehr interessant, die Stände für "Hip und chick und kaufbar" und für "ja, preiswert, hausbacken - kauf ich" - und beide Arten waren gleichermaßen belagert! Der ganze Markt war belagert... von Einheimischen, die in angemessenem Tempo ihre Einkäufe erledigten und natürlich von unzähligen Touristen. Alle Herren Länder... so auch die Händler! Sehr entspannt waren die afrikanischen Kettchen-Bändchen-IchflechtdirnenZopf- Verkäufer, deren jüngstes Kind (ein Dreikäsehoch mit ganz frischen Laufkenntnissen und ohne sprachliche Entstiegsvokabeln) in aller Seelenruhe ein Perlenarmband zu verschlucken drohte, während die Eltern gemütlich den Leuten die nichts kaufen wollten beim stummen Betrachten zuschauten - wir konnten den frühen Erstickungstod verhindern. Unsere Taschen füllten sich mit Tomaten, Weinbergpfirsischen, Trauben, gelben Pflaumen...... und wurden unterwegs sogleich auch wieder erleichtert, weil die süßen Früchte sofort anfingen zu senden: iss mich, iss mich! Wer kann da schon nein sagen?
Ein Foto habe ich gemacht auf dem Markt. Von den Kinderschuhen zum Flamenco - Tanzen. Dieser Stand hatte eine ganz eigene Ausstrahlung. Diese unzähligen, großteils gepunkteten Schuhe ab Größe 19 waren unglaublich. Sind die nun für Touristen gewesen, oder nehmen die Kids hier das wirklich schon mit der Muttermilch auf???
Nach erfolgreichem Marktbummel war es ein Tag des schönen Ausblicks. Am Pool sitzen, im Pool schwimmen, Ball spielen im Pool.... spazieren gehen. Die Unterkunft liegt im Hinterland - wobei ich ja seit gestern ahne, dass es noch viel hinteres Hinterland gibt und dahinter wohl noch hintereres Hinterland....  - aber auf jeden Fall so weit von der Küste, dass wir das Meer nicht sehen. Aber tolle Bergblicke... und Olivenhaine und alles mögliche, was man so entdecken kann. Haben mich heute Morgen auf dem Markt die Auslagen an herrlichem Obst fasziniert, waren es heute Nachmittag, beim Spaziergang die Dinge, die mir der Weg beschert hat: Ich habe Feigenbäume gesehen und Olivenbäume, Zitronen satt gelb, Pflaumen so wie ich sie heute morgen gekauft habe, Orangen, blaue und grüne Trauben, wilde Brombeeren und ebenso wilden Oleander, Kakteen, eine sehr beeindruckende Kiefer..... und und und. Es war ein Spaziergang in Stille, da begegnet einem niemand, da ist einfach niemand. Mal ist es heiß und wenn man um die nächste Kehre kommt weht wieder dieser erfrischende und angenehme Wind vom Meer her. Auch heute habe ich wieder die Trockenheit wahrgenommen - und doch stand ich wieder fasziniert da und dachte: und was die Natur dann doch immer wieder hervorbringt. An Leben. An Zähigkeit. An Überleben. Ein schöner Tag - jetzt ist er zu Ende.

Samstag, 6. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 5


WASSER – unglaublich schönes, kühles Wasser... und Nachgedachtes zum Paradies

Heute Abend leistet mir der Mond Gesellschaft. Ich sitze auf der Terrasse und schaue ihm beim Wandern zu. Er steht schon sehr lange da am Himmel und so langsam leistet er anderen Leuten Gesellschaft, die da hinten, hinter den Bergen wohnen...
Wasser – heute habe ich Wasser gesehen. Und es reichte nicht bis an den Horizont. Also, das Meer habe ich auch gesehen, das läßt sich hier in dieser Gegend einfach nicht vermeiden (so was Dummes aber auch), aber ich war heute da: Fuentes del Algar – seit 2002 schützenswertes Feuchtgebiet, laut Meinung der valenzianischen Regierung.
Für mich treffender: Font des Fontes – Quelle aller Quellen.
Die Fuentes ist eine Art Naturpark, der sich am Ufer des Algar entlang zieht und zwar dort, wo er sich durch die Felsen den Berg hinab seinen Weg gesucht hat. Es finden sich kleine Wasserfälle und viele kleine Becken, die zum hineinspringen einladen. Flache Flussstücke vordern zum durchwaten heraus. Der erste Kontakt mit diesem kristallklaren Bergwasser führt zu akuter Schnappatmung, aber der Genuss, hat man sich erst daran gewöhnt, ist enorm!!! Nein wirklich: es ist einfach großartig. Wir sind den Weg von oben in das Gebiet gekommen. Dort ist alles erst mal eher gemütlich. Familien mit kleinen Kindern vergnügen sich im flachen Wasser. Aber wenn man ein bisschen klettert und das ein oder andere (scheinbare) Hindernis überwindet landet man an einem sehr schönen Fleckchen, wo es erst mal nur schwimmend weiter geht – rechts und links die Felswände und das türkisschimmernde Wasser – unglaublich schön. Unglaublich kalt – aber irre gut!
Wir machen uns natürlich auf, den Rest dieses beeindruckenden Parks zu erkunden und die Kamera steht nicht still und das Lächeln geht nicht aus dem Gesicht und es ist Wohlfühlen pur. Ins nächste „Becken“ muss ich dann auch rein – ohne Worte!
Weiter unten, wo es nicht so tief, dafür aber spannend ist und mit Blick auf den eigenlichen Wasserfall auch total idyllisch, muss Sohnemann mit Schwimmärmchen auch ins Nasse kalt – Schnappatmung hoch drei :-)) Aber hinterher stolz wie ein Spanier.

Leider habe ich nicht wirklich gute Hintergrundinfos gefunden... aber es ist schon toll, wie dieser Fleck gepflegt und der Öffentlichkeit für annehmbares Geld und in guter Atmosphäre zugänglich gemacht wird. Den Hinweis, dass man nur in der Picknick-Zone essen darf, könnten sich die Betreiber zwar sparen (weiter oben an den Fällen wird südländisch freizügig gepicknickt, dass einem das Herz aufgeht), aber sie haben sich sicher was dabei gedacht. Heute habe ich dort dann auch die ersten!!! deutsch sprechenden Touristen gesehen. Meist höre ich spanisch (ach, stimmt ja, ist ja Spanien hier) und danach kommt französisch (sollte man doch denken, die haben selber genug schöne Ecken und schönes Meer) und dann folgt auch schon niederländisch! Ich habe mich ja schon auf der Fahrt hierher gewundert, dass der gemeine Holländer mit seinem Luxusheim auf vier Rädern tatsächlich bis hierhin fährt. Aber gut, verstehen kann ich ihn ja, dem die Wolken immer vorgaukeln, gleich würde das gute Wetter halten ;-)
(nein, ich weiß ja, dass es in Holland total schön ist)

Toll war fraglos auch die Anfahrt zu den Wasserfällen. Die Küstenstraße N-332 ist einfach ein Erlebnis. Immer wieder und in jeder Richtung. Auf dem Weg nach Altea durch die Felsen dass man das Gefühl hat, man könnte sich ein Bröckchen als Andenken mitnehmen – toll. Und dann Richtung Carossa – Obstplantagen... gerade großflächig mit Netzen abgedeckt. Ich habe lange gebraucht, bis ich eine Idee davon hatte, was es sein könnte, was da steht. Ich denke es könnten Feigen sein – wie eine Mispel aussieht, weiß ich nicht. Noch nicht.

Und jetzt der NACHGEDACHTE EINWURF ZUM PARADIES: nein, ich sehe nicht nur die schönen Dinge hier. Ich habe heute gesehen, dass es auch Orte gibt, die überhaupt nicht zum Verweilen einladen, mit Häusern die jeden südländischen Charme missen lassen. Sehe den Müll und weiß um die Trockenheit. Frage mich, ob man am Strand wirklich Brausen für die Füße braucht, in einem Land, dass solche Probleme mit Wasser hat. Ich sehe die Hochhaus-Bettenburgen. Wie sollte ich auch nicht? Aber das kann die Schönheit nicht überdecken. Das Blau des Meeres, dass sofort den Zufriedenheitsschalter drückt. Die impossanten Berge in Braun und Grautönen, die das Programm für Demut und Bewunderung starten. Das satte Grün der Obstbäume das ein inneres Ahhh auslöst....
ich könnte viel aufzählen. Ich hoffe, das die Verantwortlichen für diesen schönen Flecken Erde weiter mutig dran bleiben, dafür zu sorgen, dass das Blau, das Braun und das Grau, das Grün und all die anderen Farben erhalten bleiben! Ich kann mir vorstellen, öfter mal nachzuschauen, ob es gelingt :-)

Freitag, 5. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 4

Ein entspannter und mit Eindrücken gefüllter Tag ist zu Ende. Das spanische Bier ist ausgetrunken, das Essen war lecker, der Abend ist mild... die Grillen zirpen - wie immer hier. Ich sitze im "Hinterland" - das Meer ist nicht zu sehen, von dieser schönen Unterkunft aus, aber der Ausblick ist dennoch unglaublich schön. Diese Reise lebt von vielen Bildern... die sich mir nach und nach auf die innere Festplatte brennen. Sie wird voller und voller und heute hat der Küstenort Altea und die schöne Fahrt dorthin den Speicherplatz gefüllt.
Altea ist ein altes Dorf... die Altstadt liegt (leider?) auf einem Hügel. Aber wenn man den erklommen hat - oder vielmehr währenddessen - durch schöne kleine Sträßchen, teils auf Treppen die die Gassen miteinander verbinden, könnte man auf den Gedanken kommen, dass die Gründer von Altea sich dachten: Lass mal die Häuser da oben hin bauen - der Blick ist besser! Denn der Blick ist unglaublich schön. Und es wirkt ursprünglich. Herz des ganzen ist der kleine Platz um die Kirche mit den blauen Kuppeln... es ist einfach toll. In meinem Reiseführer steht zu diesem Sakralbau nur: "... sie ist sehr nett anzuschauen, mit ihrem blauen Kuppeldach, das mit seinem Glitzern von weitem den Berg hinauflockt." Ja, das habe ich gemerkt. Die Strände von Altea glitzern zwar auch, locken aber eher weniger... da setzt man sich lieber wieder ins Auto. UND: macht Halt am Aussichtsturm des Morro de Toix. Der Morro ist der kleine Bruder des Ifach am anderen Ende der Bucht. Es sieht ein bisschen so aus, als wollten der Kleine und der Große die Bucht von Calpe bewachen - die Gegend hat ja auch schon genug erlebt... es sind schon viele gekommen und gegangen: die Phönizier, die Katharer, die Römer, die Mauren, die Katholiken... und alle haben sie etwas mitgebracht: Die Palmen, die Oliven, den Knoblauch - die Inquisition. Womit wir wieder bei der netten Kirche in der Altstadt von Calpe wären. Heute sind die Katholiken friedlich - sehr friedlich und äußerst freundlich war die nette alte Dame, die im Eingang der Kirche saß und um Spenden für die Gemeindearbeit bat und hierfür potthässliche Postkarten der Kircheninnenansicht verkauft. Wir haben sie gekauft - damit die Gemeinde leben kann ;-) Und ein nettes Schwätzchen mit der Dame gehalten. Ich mit meinem 33.000-Worte-Wörterbuch bewaffnet, meinen 200-Vokabel-incl.-Grammatik-Babysitter an der Seite und zwei Kindern, die das herz der schwarzgekleideten, spanischen Omi im Sturm eroberten.
Kein Tag vergeht ohne näheren Kontakt zum Wasser... heute konnte ich mir einen Strandspaziergang gönnen... weg vom Strand mit seinen touristischen,bräunungserprobten Astralkörpern. Einfach loslaufen in die Richtung, in der der Strand zu Ende scheint - aber nichts ist einfach so zu Ende (warum kommt mir dieser Formulierung bekannt vor ;-) ) - Ich kam zu einem kleinen Steinstrand. Wie eine Bucht lag da ein Stück Meer vor mir, das mir, die ich da auf den Steinen saß und mal wieder nur schaute, zurief: komm schon rein! Und ich kann nur sagen: es war herrlich. Das Meer von seiner ganz anderes Seite - tief, klar, kühl.... nicht ganz leicht über die Steine hineinzukommen, aber dann: Aaahhh. Schwimmen, wie in einem Becken - aber endlos weit der Blick und tief und schön der Grund unter mir. Nein, sowas habe ich noch nicht erlebt... es war etwas besonderes.
Jetzt freue ich mich auf den nächsten sonnigen und warmen Tag - ich hörte es regnet in Köln ;-)

Donnerstag, 4. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 3


Der erste ECHTE Tag !?!

22Uhr40 – ich sitze am Fuße des Ifach – des „Hausberges“ von Calpe. Im Dunkeln wirkt dieses Ding regelrecht erhaben. Es fasziniert. Es beeindruckt. Es ruft... dieser blöde Berg ruft. Na, vielleicht werde ich sein Rufen ja erhören. Steht doch die Entscheidung noch aus, wo ich an einem der nächsten Tage, nur mit mir als Gesellschaft und den Wanderschuhen an den Füßen in (bei den Temperaturen hier) extremste Bewegung verfalle...

Dem Ifach war ich heute schon mal nah – am ersten Strandbesuch dieses Tages. Ja, es war voll. Ja, ich hätte mir früher nie träumen lassen, dass ich das wirklich schön finde, zwischen Fleischmassen am Strand zu liegen und mich drüber zu freuen, dass ich einfach nur DA bin. Gegen etwas weniger Fleisch hätte ich nichts gehabt und das Hängebusenwunder direkt in meiner Blickrichtung nach links hätte auch nicht sein müssen. Aber sonst war es schön. Da sitzen, den Wellen zuschauen, Leute beobachten und ständig diese irre Landzunge im Blick. Denn wir schwammen, lagen, chillten, lachten.... im zu Füßen: der Penon de Ifach. Der Berg der im wohl kleinsten Naturpark Spaniens liegt. Es dürfen nur eine bestimmte Anzahl Wanderer auf die Wege, die zum Gipfel führen – ein Marsch von 3 Stunden (hoch und runter, lt Reisefüher) – wenn man Zeit zum Verweilen einplant. Ich denke, ich sollte wohl 4 Stunden einplanen ;-) Oh, es sieht sehr danach aus, als sei die Wahl schon fast gefallen.

Es hat mich heute nochmal losgetrieben... Eigentlich wollten wir ja die Altstadt von Calpe erobern! Aber mit müden Kindern ist alles was man noch erobert der Supermarkt. Wo man dann aber Leckeres aus dem Wasser ersteht und einfach nur lecker zu Abend isst.
Tja und dann: ab ins Auto und Calpe am Abend entdecken. Durch den echten Trubel fahre ich mit dem Auto. Fühlt sich ein bisschen an, wie eine Stadtrundfahrt, nur das ich selber fahre... und nicht wirklich weiß, wohin :-) Aber das gehört auch zum Abenteuer. Die Ökos unter den Lesern mögen sich gerade jeden Kommentar zum Thema Benzin etc verkneifen... ich bin im Urlaubsmodus – da ist alles anders.
Parkplatz finden, im abendlichen Urlaubsort, in dem gerade einen Straßenumzug zu Ehren der Virgen de las Nieves, der Heiligen Jungfrau aus dem Schnee, stattfand, ist schon eher schwierig, aber nicht unmöglich. Bei der Suche habe ich auch Menschen in Trachten gesehen und andere Menschen (aus der Gattung: gemeiner Tourist) die die Trachtenmenschen fotografierten. Schade, auch für die Attraktion dieses Umzuges waren meine Kinder heute zu müde. Aber die Festwoche ist ja noch nicht zu Ende. Da sie fast zeitgleich mit unserem Aufenthalt hier ist, werden wir schon noch ein bisschen was abbekommen, vom spanischen kirchlich-kulturellen Festkalender. Vielleicht ja das Bullentreiben am Freitag?? Für Kinder?? Darunter kann ich mir ja noch nicht wirklich etwas vorstellen, aber ich bin ja auf Entdeckungstour.
Entdeckt habe ich heute Abend beim faszinierten zu - gehen auf den rufenden Berg, einen Mini-Kiesstrand mit atemberaubendem Ausblick. Leider weiß ich noch nicht, was ich da sehe – ich weiß nur, dass rechts von mir der Hafen von Calpe liegt. Und links von mir der Naturpark beginnt. Es muss Tag werden, damit ich mehr wissen kann – aber ich sollte die Nacht nicht hier verbringen. Obwohl der Abend mit laut-fröhlichen spanischen Familien um mich herum, dem Geräusch der Wellen und dem Kreischen der Möwen gegen jede Vernunft zum Verweilen auffordert...
La Costa Blanca – die weiße Küste, die Gegend in der man zwei Sprachen spricht (von denen ich keine verstehe), das Meer und die Berge. Die Zeit wird nicht reichen. Ich merk´s schon...
Gute Nacht schönes Land!

ps - es könnten so schöne Fotos hier in diesem Blog landen, aber leider gibt die Internetverbindung das nicht her... : (

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 2


On the road ODER: Neuland

Das waren schon zwei sehr beeindruckende Tage. Wenn ich ehrlich bin, ich hatte keine Vorstellung davon, was es heißt, zwei Tage ohne nennenswerte Unterbrechung in einem Auto zu sitzen und zwar auf der Fahrerseite! Meine Langstreckenerfahrungen waren bisher eher bescheiden. Aber jetzt kann ich voller Überzeugung sagen: Ich mag Autofahren, Autofahren entspannt und die Reise in dieses für mich völlig neue Land war wunderbar schön!
Gestern, am ersten Tag der Reise, der von Köln über Luxemburg, Nancy, Dijon, Lyon nach Montelimar führte, war ich von vielen Landschaften beeindruckt. Es war zB das Gelb der Sonnenblumenfelder. Oder die Ordnung auf den französischen Rastplätzen (unglaublich Pausenfreundlich, mit regelrechten grünen Inseln, vielen Bänken und Tischen – nicht hingewürfelt und eigentlich leicht verkommen, sondern hübsch und einladend). Und da es ja ein Reiseblog ist: der ultimative Familientip: Aire de Jugy – kurz hinter Chalon. Auch wenn man eigentlich gerade keine Pause bräuchte: macht sie trotzdem, ihr Eltern, eure Kinder werden euch dafür lieben!!! So fröhlich saß ich noch nie kuchenessend unter Pilzen ;-)
Ich war beeindruckt von kleinen französischen Dörfern, die diesen besonderen Charme von Rotwein-und-Käse – Visionen inne hatten. Und ich war beeindruckt von Städten, die die Route im „Vorbeifahren“ mitnahm... deren Peripherien trostlos, schmutzig und gerade einer durchführenden Autobahn würdig waren und deren Panorama-Bilder von Kathedralen, Altstädten und Flußläufen die Fahrerin auf den Gedanken brachten: ka könnte man mal Halt machen...
Heute morgen, nach dem Start in dem beeindruckenden Hotel der Kette F1 (für Durchreisende die Abenteuergarantie für kleines Geld) durften wir ein gutes Stück der Rhone Gesellschaft leisten, die so gemütlich dahin fließt. Ich weiß nicht, durch wieviele französische Landschaften ich in diesen Tagen gefahren bin. Aber die Autobahn, die den Namen Longedocciene trägt, führte ja sicher durch gleichnamigen Landstrick, der mich sehr beeindruckte.
Kurz nach der spanischen Grenze (wer hat eigentlich die Pyramide dahin gebaut und warum?) habe ich auch den praktischen Test am einem Tankautomaten bestanden... erst zahlen, dann tanken. Tja, muss man ja nicht wissen. Woher auch? Und woher soll man wissen, wie es funktioniert, wenn man davor steht und nur Bildchen sieht. Hinter mir, eine nicht kleiner werdende Schlange, da ja alle an dieser Tanke nach der Grenze tanken wollen. Am besten war der Engländer im Auto hinter mir – spanisches Kennzeichen. Ich in meiner Lernphase „praktische Tank-Übung“, mache Handzeichen und verständige mich mit Gestik und Mimik, um meine Vermutung bestätigt zu bekommen und nur deshalb gehe ich so flott zur Kasse. Komme zurück und werde von ebendiesem Typen angesprochen (in schönstem Muttersprachlerenglisch) ob man vorher bezahlen muss. :-)
Spanien – endlich da. Aber noch ein paar unbedeutende Kilometer zu fahren. Es ist einfach schön, durch die unterschiedlichen Landschaften zu fahren, die beständig immer öder werden. Nein, das klingt ja total langsweilig. Das ist es aber nicht. Hier entdecke ich meine Vorliebe für´s „Fahren durch berauschend schöne Landschaften“ wieder... Und es ist berauschend schön. Wer weiß wie lange der Rausch anhält, wenn ich denn dann Gegend, Land und Leute, Hitze und alles mögliche entdecken kann – an der weißen Küste.
Ach ja, in Benissa werden wir von unserem Vermieter abgeholt. Er fährt uns in seinem schlichten schwarzen Alfa voran zu einer Finca, die wirklich verwunschen im Hinterland liegt, es dämmert als wir ankommen, aber man erahnt, wie schön wir es haben werden...

Montag, 1. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 1

Ein Tag im Auto... ein heißes Hotelzimmer... tausend Bilder und Eindrücke dieses ersten Reisetages im Kopf.
So manch einer dachte nicht nur, sondern hat mir gesagt: bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist? So weit? Alleine?
Ihr lieben Menschen: es war eine großartige Idee!!! Autofahren kann zum Entspannungsprogramm werden, wenn man, wie ich heute, von Stau, quängelnden Kinder, nervösen Autofahrern, fehlgeleiteten Navigationsgeräten oder oder oder verschont bleibt.
Köln - Montelimar, 1. Teil des Abenteuers Südspanien. On Tour - mal wieder... morgen um diese Zeit werde ich in Calpe sein. Fassen kann ich das noch nicht, aber meine Eindrücke, Erlebnisse, vielleicht das ein oder andere Foto und am Ende: ob ich wieder komme, hier kann man es lesen.
Für heute bin ich zufrieden und müde - ach ja und dankbar, so unendlich dankbar für diesen einen Link vor ein paar Wochen und die verrückte Idee in meinem Kopf: ICH FAHRE NACH SPANIEN :-)