Samstag, 6. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 5


WASSER – unglaublich schönes, kühles Wasser... und Nachgedachtes zum Paradies

Heute Abend leistet mir der Mond Gesellschaft. Ich sitze auf der Terrasse und schaue ihm beim Wandern zu. Er steht schon sehr lange da am Himmel und so langsam leistet er anderen Leuten Gesellschaft, die da hinten, hinter den Bergen wohnen...
Wasser – heute habe ich Wasser gesehen. Und es reichte nicht bis an den Horizont. Also, das Meer habe ich auch gesehen, das läßt sich hier in dieser Gegend einfach nicht vermeiden (so was Dummes aber auch), aber ich war heute da: Fuentes del Algar – seit 2002 schützenswertes Feuchtgebiet, laut Meinung der valenzianischen Regierung.
Für mich treffender: Font des Fontes – Quelle aller Quellen.
Die Fuentes ist eine Art Naturpark, der sich am Ufer des Algar entlang zieht und zwar dort, wo er sich durch die Felsen den Berg hinab seinen Weg gesucht hat. Es finden sich kleine Wasserfälle und viele kleine Becken, die zum hineinspringen einladen. Flache Flussstücke vordern zum durchwaten heraus. Der erste Kontakt mit diesem kristallklaren Bergwasser führt zu akuter Schnappatmung, aber der Genuss, hat man sich erst daran gewöhnt, ist enorm!!! Nein wirklich: es ist einfach großartig. Wir sind den Weg von oben in das Gebiet gekommen. Dort ist alles erst mal eher gemütlich. Familien mit kleinen Kindern vergnügen sich im flachen Wasser. Aber wenn man ein bisschen klettert und das ein oder andere (scheinbare) Hindernis überwindet landet man an einem sehr schönen Fleckchen, wo es erst mal nur schwimmend weiter geht – rechts und links die Felswände und das türkisschimmernde Wasser – unglaublich schön. Unglaublich kalt – aber irre gut!
Wir machen uns natürlich auf, den Rest dieses beeindruckenden Parks zu erkunden und die Kamera steht nicht still und das Lächeln geht nicht aus dem Gesicht und es ist Wohlfühlen pur. Ins nächste „Becken“ muss ich dann auch rein – ohne Worte!
Weiter unten, wo es nicht so tief, dafür aber spannend ist und mit Blick auf den eigenlichen Wasserfall auch total idyllisch, muss Sohnemann mit Schwimmärmchen auch ins Nasse kalt – Schnappatmung hoch drei :-)) Aber hinterher stolz wie ein Spanier.

Leider habe ich nicht wirklich gute Hintergrundinfos gefunden... aber es ist schon toll, wie dieser Fleck gepflegt und der Öffentlichkeit für annehmbares Geld und in guter Atmosphäre zugänglich gemacht wird. Den Hinweis, dass man nur in der Picknick-Zone essen darf, könnten sich die Betreiber zwar sparen (weiter oben an den Fällen wird südländisch freizügig gepicknickt, dass einem das Herz aufgeht), aber sie haben sich sicher was dabei gedacht. Heute habe ich dort dann auch die ersten!!! deutsch sprechenden Touristen gesehen. Meist höre ich spanisch (ach, stimmt ja, ist ja Spanien hier) und danach kommt französisch (sollte man doch denken, die haben selber genug schöne Ecken und schönes Meer) und dann folgt auch schon niederländisch! Ich habe mich ja schon auf der Fahrt hierher gewundert, dass der gemeine Holländer mit seinem Luxusheim auf vier Rädern tatsächlich bis hierhin fährt. Aber gut, verstehen kann ich ihn ja, dem die Wolken immer vorgaukeln, gleich würde das gute Wetter halten ;-)
(nein, ich weiß ja, dass es in Holland total schön ist)

Toll war fraglos auch die Anfahrt zu den Wasserfällen. Die Küstenstraße N-332 ist einfach ein Erlebnis. Immer wieder und in jeder Richtung. Auf dem Weg nach Altea durch die Felsen dass man das Gefühl hat, man könnte sich ein Bröckchen als Andenken mitnehmen – toll. Und dann Richtung Carossa – Obstplantagen... gerade großflächig mit Netzen abgedeckt. Ich habe lange gebraucht, bis ich eine Idee davon hatte, was es sein könnte, was da steht. Ich denke es könnten Feigen sein – wie eine Mispel aussieht, weiß ich nicht. Noch nicht.

Und jetzt der NACHGEDACHTE EINWURF ZUM PARADIES: nein, ich sehe nicht nur die schönen Dinge hier. Ich habe heute gesehen, dass es auch Orte gibt, die überhaupt nicht zum Verweilen einladen, mit Häusern die jeden südländischen Charme missen lassen. Sehe den Müll und weiß um die Trockenheit. Frage mich, ob man am Strand wirklich Brausen für die Füße braucht, in einem Land, dass solche Probleme mit Wasser hat. Ich sehe die Hochhaus-Bettenburgen. Wie sollte ich auch nicht? Aber das kann die Schönheit nicht überdecken. Das Blau des Meeres, dass sofort den Zufriedenheitsschalter drückt. Die impossanten Berge in Braun und Grautönen, die das Programm für Demut und Bewunderung starten. Das satte Grün der Obstbäume das ein inneres Ahhh auslöst....
ich könnte viel aufzählen. Ich hoffe, das die Verantwortlichen für diesen schönen Flecken Erde weiter mutig dran bleiben, dafür zu sorgen, dass das Blau, das Braun und das Grau, das Grün und all die anderen Farben erhalten bleiben! Ich kann mir vorstellen, öfter mal nachzuschauen, ob es gelingt :-)

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