Freitag, 5. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 4

Ein entspannter und mit Eindrücken gefüllter Tag ist zu Ende. Das spanische Bier ist ausgetrunken, das Essen war lecker, der Abend ist mild... die Grillen zirpen - wie immer hier. Ich sitze im "Hinterland" - das Meer ist nicht zu sehen, von dieser schönen Unterkunft aus, aber der Ausblick ist dennoch unglaublich schön. Diese Reise lebt von vielen Bildern... die sich mir nach und nach auf die innere Festplatte brennen. Sie wird voller und voller und heute hat der Küstenort Altea und die schöne Fahrt dorthin den Speicherplatz gefüllt.
Altea ist ein altes Dorf... die Altstadt liegt (leider?) auf einem Hügel. Aber wenn man den erklommen hat - oder vielmehr währenddessen - durch schöne kleine Sträßchen, teils auf Treppen die die Gassen miteinander verbinden, könnte man auf den Gedanken kommen, dass die Gründer von Altea sich dachten: Lass mal die Häuser da oben hin bauen - der Blick ist besser! Denn der Blick ist unglaublich schön. Und es wirkt ursprünglich. Herz des ganzen ist der kleine Platz um die Kirche mit den blauen Kuppeln... es ist einfach toll. In meinem Reiseführer steht zu diesem Sakralbau nur: "... sie ist sehr nett anzuschauen, mit ihrem blauen Kuppeldach, das mit seinem Glitzern von weitem den Berg hinauflockt." Ja, das habe ich gemerkt. Die Strände von Altea glitzern zwar auch, locken aber eher weniger... da setzt man sich lieber wieder ins Auto. UND: macht Halt am Aussichtsturm des Morro de Toix. Der Morro ist der kleine Bruder des Ifach am anderen Ende der Bucht. Es sieht ein bisschen so aus, als wollten der Kleine und der Große die Bucht von Calpe bewachen - die Gegend hat ja auch schon genug erlebt... es sind schon viele gekommen und gegangen: die Phönizier, die Katharer, die Römer, die Mauren, die Katholiken... und alle haben sie etwas mitgebracht: Die Palmen, die Oliven, den Knoblauch - die Inquisition. Womit wir wieder bei der netten Kirche in der Altstadt von Calpe wären. Heute sind die Katholiken friedlich - sehr friedlich und äußerst freundlich war die nette alte Dame, die im Eingang der Kirche saß und um Spenden für die Gemeindearbeit bat und hierfür potthässliche Postkarten der Kircheninnenansicht verkauft. Wir haben sie gekauft - damit die Gemeinde leben kann ;-) Und ein nettes Schwätzchen mit der Dame gehalten. Ich mit meinem 33.000-Worte-Wörterbuch bewaffnet, meinen 200-Vokabel-incl.-Grammatik-Babysitter an der Seite und zwei Kindern, die das herz der schwarzgekleideten, spanischen Omi im Sturm eroberten.
Kein Tag vergeht ohne näheren Kontakt zum Wasser... heute konnte ich mir einen Strandspaziergang gönnen... weg vom Strand mit seinen touristischen,bräunungserprobten Astralkörpern. Einfach loslaufen in die Richtung, in der der Strand zu Ende scheint - aber nichts ist einfach so zu Ende (warum kommt mir dieser Formulierung bekannt vor ;-) ) - Ich kam zu einem kleinen Steinstrand. Wie eine Bucht lag da ein Stück Meer vor mir, das mir, die ich da auf den Steinen saß und mal wieder nur schaute, zurief: komm schon rein! Und ich kann nur sagen: es war herrlich. Das Meer von seiner ganz anderes Seite - tief, klar, kühl.... nicht ganz leicht über die Steine hineinzukommen, aber dann: Aaahhh. Schwimmen, wie in einem Becken - aber endlos weit der Blick und tief und schön der Grund unter mir. Nein, sowas habe ich noch nicht erlebt... es war etwas besonderes.
Jetzt freue ich mich auf den nächsten sonnigen und warmen Tag - ich hörte es regnet in Köln ;-)

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