Donnerstag, 4. August 2011

Auf zu neuen Ufern... die weiße Küste - mein spanisches Abenteuer Tl 2


On the road ODER: Neuland

Das waren schon zwei sehr beeindruckende Tage. Wenn ich ehrlich bin, ich hatte keine Vorstellung davon, was es heißt, zwei Tage ohne nennenswerte Unterbrechung in einem Auto zu sitzen und zwar auf der Fahrerseite! Meine Langstreckenerfahrungen waren bisher eher bescheiden. Aber jetzt kann ich voller Überzeugung sagen: Ich mag Autofahren, Autofahren entspannt und die Reise in dieses für mich völlig neue Land war wunderbar schön!
Gestern, am ersten Tag der Reise, der von Köln über Luxemburg, Nancy, Dijon, Lyon nach Montelimar führte, war ich von vielen Landschaften beeindruckt. Es war zB das Gelb der Sonnenblumenfelder. Oder die Ordnung auf den französischen Rastplätzen (unglaublich Pausenfreundlich, mit regelrechten grünen Inseln, vielen Bänken und Tischen – nicht hingewürfelt und eigentlich leicht verkommen, sondern hübsch und einladend). Und da es ja ein Reiseblog ist: der ultimative Familientip: Aire de Jugy – kurz hinter Chalon. Auch wenn man eigentlich gerade keine Pause bräuchte: macht sie trotzdem, ihr Eltern, eure Kinder werden euch dafür lieben!!! So fröhlich saß ich noch nie kuchenessend unter Pilzen ;-)
Ich war beeindruckt von kleinen französischen Dörfern, die diesen besonderen Charme von Rotwein-und-Käse – Visionen inne hatten. Und ich war beeindruckt von Städten, die die Route im „Vorbeifahren“ mitnahm... deren Peripherien trostlos, schmutzig und gerade einer durchführenden Autobahn würdig waren und deren Panorama-Bilder von Kathedralen, Altstädten und Flußläufen die Fahrerin auf den Gedanken brachten: ka könnte man mal Halt machen...
Heute morgen, nach dem Start in dem beeindruckenden Hotel der Kette F1 (für Durchreisende die Abenteuergarantie für kleines Geld) durften wir ein gutes Stück der Rhone Gesellschaft leisten, die so gemütlich dahin fließt. Ich weiß nicht, durch wieviele französische Landschaften ich in diesen Tagen gefahren bin. Aber die Autobahn, die den Namen Longedocciene trägt, führte ja sicher durch gleichnamigen Landstrick, der mich sehr beeindruckte.
Kurz nach der spanischen Grenze (wer hat eigentlich die Pyramide dahin gebaut und warum?) habe ich auch den praktischen Test am einem Tankautomaten bestanden... erst zahlen, dann tanken. Tja, muss man ja nicht wissen. Woher auch? Und woher soll man wissen, wie es funktioniert, wenn man davor steht und nur Bildchen sieht. Hinter mir, eine nicht kleiner werdende Schlange, da ja alle an dieser Tanke nach der Grenze tanken wollen. Am besten war der Engländer im Auto hinter mir – spanisches Kennzeichen. Ich in meiner Lernphase „praktische Tank-Übung“, mache Handzeichen und verständige mich mit Gestik und Mimik, um meine Vermutung bestätigt zu bekommen und nur deshalb gehe ich so flott zur Kasse. Komme zurück und werde von ebendiesem Typen angesprochen (in schönstem Muttersprachlerenglisch) ob man vorher bezahlen muss. :-)
Spanien – endlich da. Aber noch ein paar unbedeutende Kilometer zu fahren. Es ist einfach schön, durch die unterschiedlichen Landschaften zu fahren, die beständig immer öder werden. Nein, das klingt ja total langsweilig. Das ist es aber nicht. Hier entdecke ich meine Vorliebe für´s „Fahren durch berauschend schöne Landschaften“ wieder... Und es ist berauschend schön. Wer weiß wie lange der Rausch anhält, wenn ich denn dann Gegend, Land und Leute, Hitze und alles mögliche entdecken kann – an der weißen Küste.
Ach ja, in Benissa werden wir von unserem Vermieter abgeholt. Er fährt uns in seinem schlichten schwarzen Alfa voran zu einer Finca, die wirklich verwunschen im Hinterland liegt, es dämmert als wir ankommen, aber man erahnt, wie schön wir es haben werden...

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