Mittwoch, 24. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Ifach, kindertauglich??? :)

Entspannt, zufrieden und glücklich sitze ich auf der Terrasse meines Feriendomizils, den Blick auf das abendliche Moraira gerichtet und lasse einen tollen Tag revue passieren. Wir waren heute auf dem Ifach! Ja, wirklich - meine Kinder und ich. Alle drei. Und es war toll. Na - ok, wir waren auf dem "kleinen Gipfel", ein kleines Stück unterhalb des eigentlichen Gipfels. Wir wären wohl auch hoch gekommen, wie alle Wanderer, die uns begegnet sind. Auch die mit ungeeignetem Schuhwerk oder anderen bedenklichen Begleitumständen. Besonders auffallend war für mich der Babybauch, der sich die - ab einem gewissen Punkt für Städter aller Nationen schon anspruchsvoll gestaltenden - Wege den Berg hinauf bewegte... Na ja, es gibt halt doch noch Bedenklicheres, als FlipFlops. Wobei: vor zwei Jahren, bei meinem ersten Besuch auf diesem hinreißenden kleinen Berg, dem Hausberg Calpes, standen die "Verbotsschilder" für FlipFlops noch nicht ;-)
Zur Kindertauglichkeit:
Ich glaube, es gehört dazu, dass Kinder bei fast allem, was man sich im Urlaub (wahlweise auch zu Hause) an wirklich coolen Aktivitäten anbietet, erst mal in ein Stadium ausgeprägter
Gesichtsverzerrung und bockigem Widerstandes verfallen. Es sei ihnen zugestanden - das ist wichtig für die Entwicklung. Genauso wichtig für die Entwicklung und für gelungene Urlaubstage (wahlweise auch Tage zu Hause) ist die Durchsetzungskraft der Eltern, bzw die Fähigkeit bis 35.000 zu zählen. DANN haben die Kids begriffen, dass sie gerade etwas total Tolles erleben. Hat auch bei uns funktioniert.
Der Aufstieg war gut machbar. Die Wege, um so höher man kommt, sind auf dem Kalksteinfels teilweise sehr glattgetreten. Von vielen Touristenfüßen, die sich begabt, wie unbegabt, teilweise im Turbotempo den Berg hinauf bewegen... Gutes Schuhwerk ist also ratsam. Klar, Outdoorsandalen wären bei 35 Grad angenehmer, aber selbst auf den unteren, mit kleinen Steinen versehenen Wegen, dürften die schnell nerven. Und oben geben sie nicht den Halt, den man eigentlich braucht - oder ihn guten Gewissens seinen Kindern zugestehen sollte. Anständige Turnschuhe tun es auch, mit ordentlichem Profil. Und dann: Rauf auf den Berg.
Aber bitte gut abwägen, ob man mit seinen Sprösslingen wirklich bis zum Gipfel geht oder lieber den, unterhalb liegenden, früheren Aussichtspunkt der Wächter gegen Piraten zum Ziel wählt. Meine Kinder waren hiervon schon sehr begeisterst. Und mit einer guten Wanderpause waren wir gute zweieinhalb Stunden unterwegs. Wenn man die Anforderung und die Hitze einkalkuliert: das reicht für Kinder.
Ich habe keine Ahnung, wie die zwei Familien, die mir mit Kleinkind entgegenkamen, auf den Gipfel gekommen sind. Vielleicht genauso wenig wie das nette spanische Paar im Badeoutfit, dass mir bei der Wassserquelle nahe des Eingangs mit Händen und Füßen erklärte, dass der Gipfel wirklich zu anstrengend sei und sie sich das gespart hätten. Übrigens hatten sie die größte Bewunderung für meine Kinder - immerhin waren sie genauso weit gekommen, wie das nette Paar ;-)
Sehr beeindruckend fand ich in diesem Jahr auch die englischsprachige Mutter mit ihrem - na ja, sagen wir mal: noch eher kleinen Kind - und Handtasche... Ich hab sie später auf der Toilette der Museumsanlage nochmal gesehen: LEIDER nimmt ein Designeroutfit (und auch die Frisur) auf einer solchen Tour schon mal Schaden, auch wenn man gar nicht weit hoch geht ;-) Aber Hauptsache das Foto für die Chronik ist gemacht!
Also: der Ifach ist kindertauglich! Und ohne Eintrittsgeld. Und mit einem kleinen, aber da eher nicht sehr bekannten, KOSTENFREIEN Parkplatz direkt unter dem Naturschutzgebiet sehr gut zu erreichen. Und der Rother Wanderführer Costa Blanca bietet für echte Wanderfreaks eine nette längere Wanderung bis nach La Fustera. Bestimmt sehr schön!
Ach, und noch ein Tipp: Beim Aufstieg sieht man links neben dem Jachthafen und der Reederei einen Mini-Kieselstrand. Er steht tatsächlich in manchem Reiseführer. Nicht im neuen Reise Know How :(
Hier hat man Platz, klares Wasser, und unkomplizierte Leute. Mittlerweile auch eine öffentliche Toilette und einen sehr netten Standkiosk, der Getränke, Eis, Pizza und ein nettes Ambiente bietet. In einem Führer habe ich gelesen, das dieses kleine Stück am Eingang zum archäologischen Spaziergang Penon d´Ifach fast nur von Einheimischen genutzt wird... na ja, das erklärt es vielleicht. Zur wohlverdienten Abkühlung nach gelungenem Auf- und Abstieg auf das Wahrzeichen der Costa Blanca ist er allemal super geeignet. Wir haben uns da sehr wohl gefühlt :)
Wer seine Ruhepause am Berg machen möchte: unterhalb des Museumkomplexes ist eine Picknick - und Ruhezone eingerichtet. Sehr nett und ansprechend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen