Sonntag, 28. Juli 2013

Mein spanisches Abenteuer Tl. 3 "nach Hause an die Costa Blanca" - Cala del Moraig :)

Ich sitze auf der abendlichen Terrasse und habe gerade noch einmal die Fotos vom heutigen Kurzausflug angeschaut. Eine Eingebung führte uns heute an einen sehr sehr schönen Flecken an der nördlichen Costa Blanca: die Cala del Moraig. Ein Felsenstrand besonderer Art. Zu erreichen nur über Benitatxell (wir sind nur durchgefahren, aber der Kirchturm lädt ein, mal Halt zu machen) und dann geht es erst den Berg rauf und dann den Berg wieder runter und runter und runter.... durch eine Urbanisation, die wirklich denken lässt: oh ja, HIER würde ich auch gerne mal ein Urlaubsdomizil bezahlen können ;-)
Und dann??? Parkplatz suchen! Es gibt ausreichend. Zumindest am späten Nachmittag.
Hätte ich gewusst, wie weit die Parkplätze bis zum eigentlichen Strand nach unten reichen... wäre ich weiter gefahren, aber so kamen wir in den Genuss das letzte Stück zu Fuß zu nehmen und die herrliche Aussicht zu genießen.
Der Strand an sich - sehr schön. Glasklares Wasser, klein aber oho, super zum Schwimmen und Schnorcheln. Auch Taucher sind dort zugange und man kann das Treiben von den Felsen aus beobachten. Die Felsen... Es erhebt sich eine wunderbare Kulisse rund um dieses Bade-Kleinod! Angrenzend an die Küste ist - so meine Landkarte (auf spanisch) der Puig Llorenca. Die Bucht und Urbanisation tragen den Namen Moraig, nur warum, das weiß ich nicht ;-) . Mein Reiseführer - es sei an dieser Stelle nochmal genannt welcher: Reise Know How Costa Blanca, vollständig überarbeitete Ausgabe von 2013 - hält es nicht für nötig, diese Stelle auch nur IRGENDWO in einem Nebensatz zu erwähnen. Eine absolute Unterlassunssünde. Wirklich. In keiner Karte eingezeichnet, bei keinen Stränden oder sehenswerten Orten oder sonst einer kleinen Möglichkeit in die teilweise seltsam ausgewählten Informationen geschmuggelt. NICHT KAUFEN!!!
Einen Hingucker wert ist die Grotte dort. Man kann sie mit passenden Badeschuhe ein wenig erforschen. Aber es ist schon schön, einfach nur dem Spiel des Wassers das immer wieder, mal heftig, mal sanft unter die Felsen spült, zu zuschauen. Wahlweise kann man auch den Touristen zuschauen, die waghalsige Manöver unternehmen um die perfekte Stelle zum Posing für das Super-Urlaubsfoto zu erreichen.
Manchmal, so hat man beim Zuschauen das Gefühl, ohne einen Gedanken daran, dass ein Sturz ins Meer, an einer Stelle, die immer mal einen Felsen unter Wasser als Überraschung bereit hält, nicht das ist, was man will (auch wenn es für die Nachwelt vielleicht amüsanter anzuschauen wäre).
Über den Felsen geht ein kleiner Kletterpfad hinauf auf den Berg - wie weit kann ich leider nicht sagen. Ich bin mit meinen beiden kletterwilligen Kindern ein gutes Stück hochgegangen. Entdeckungsfreudige Erwachsene kommen aber sicher ein gaaanzes Stück weiter :) Es lohnt sich auf jeden Fall. Die Aussicht ist wunderschön. Auch von hier oben kann man dem Treiben der Wellen, die sich an den Felsen brechen lange zuschauen... Und den Blick bis zum Cap de la Nao und dem Cap San Antoni bei Jávea genießen!
Die Bucht wird als behindertengerecht ausgewiesen. Es gibt direkt am Wendehammer am Strand zwei Behindertenparkplätze. Und neben der Strandaufsicht stand eine Art "Wassergefährt" mit Gurten, das so aussah, als wäre es dafür gedacht, körperbehinderten Menschen den Genuss dieser sagenhaften Wellen zu ermöglichen. Was - ich muss das mal sagen - ja sehr löblich ist: dass ein solcher Ort so gestaltet ist, dass man einen Rollstuhl auch bis zur zweiten Strandbar über angenehme Holzbohlen-Wege schieben kann.
Ein letztes Schmankerl für uns am Ende dieses Ausfluges: das Beach-Taxi :) Für einen Euro transportiert ein Kleinbus müde Badeurlauber den Berg bis zur offiziellen Parkzone und noch weiter in den Ort hinein. Echter Luxus. Für alle die den Euro sparen und dennoch nicht laufen wollen gilt folgendes: der spanische Held geht alleine den Berg hoch und holt das Auto! Am frühen Abend, wenn die Sonne dem Strand Adieu gesagt hat und noch sanft die Felsen bescheint, rollt die Karawane der "Abhol-Helden" den Berg hinunter, lädt die Liebste, die Familie, den Sonnenschirm, den Liegestuhl und die Kühlbox ins Auto und dann geht es den Berg wieder hoch. Nach Hause oder ins Feriendomizil... entspannt und im ersten Gang ;-) zumindest das erste Stück. Ich habe heute amüsiert einem Kleinwagen gelauscht, der "am Berg" leider ausgegangen war... und irgendwie nicht wieder richtig los wollte.
Also: hier ist er, der ganz neue Costa-Blanca-Tip in meiner Abenteuer - Reihe: die Cala del Moraig, zu erreichen über die N332 - nach Teulada orientieren und von da nach Benitatxell, ab da der Beschilderung Cala Moraig folgen. Man kann dort sicher gut einen Tag verbringen. Erst Recht wenn man den kleinen Wanderweg "Weg der Klippen" (angelegt auf ca 1 Stunde) von Moraig bis la Cala de Llebeig noch mitnimmt. Als Anforderung wird hier "mittel" angegeben. Natürlich findet sich auch dieser Wanderweg nicht im Reise Know How. Aber mit Wanderungen und entsprechenden Hinweisen hat es der Autor eh nicht ;-) Aber auf Seite 195 findet der Leser eine sehr hilfreiche und ausführliche Beschreibung, wie man sein Bier cerveza bestellen kann. Una cana (kleines Glas), una jarra (ein Krug) oder una botella (eine Flasche) - na, das hilft doch zumindest in den beiden Strandlokalen der Cala Moraig :D

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen