Donnerstag, 9. Juni 2011

Außergewöhnliche Tour d´amour... Teil 5

Mein vierter Tag in diesem durchaus ungewöhnlichen Urlaub lässt mich erst mal so richtig satt im Erholungsgefühl ankommen und damit sind die Schleußen geöffnet für KULTUR PUR... Kunst der unterschiedlichsten Art.
An zwei Orte die viel Input geben führt mich der Tag: bildende Kunst im KOLUMBA - dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln und darstellende Kunst in der Kölner Oper :-)
Kolumba - ich muss gestehen, ich stand dem Projekt sehr kritisch gegenüber. Mir war das Ding zu teuer. Ich dachte mir: zumindest einen Teil des Geldes kann man wirklich anders ausgeben - als Kirche. Da ich ja so quasi "zum Laden" gehöre, darf ich das ruhig so offen sagen. ABER - auch wenn ich immer noch denke: puh, viel Geld, das Ding ist einfach großartig. Das Museumskonzept baut auf einer Verbindung von fester Ausstellung mit wechselnden Jahresausstellungen auf. Heißt es gibt einen Grundbestand an Werken, die zur ständigen Ausstellung gehören, der aber über den kompletten Museumskomplex verteilt ist und ergänzt wird durch wechselnde Ausstellungsstücke - teils Leihgaben, teils Eigenbesitz. Neben den Exponaten ist für mich schon die Architektur des Hauses immer wieder imposant, beeindruckend, verlockt zum hinschauen und verweilen. Sie spricht als solche, unabhängig von den jeweiligen Werken, die, in den, aus unterschiedlichen Wandhöhen, Winkeln (gibt es da einen rechten Winkel ???) und Lichtverhältnissen gestalteten Ausstellungsräumen untergebracht sind.

Bereits der kleine Innenhof lockt und spricht... (wenn man die Hürde der Tür nach draußen überwindet)

Wenn man einmal die ständige Ausstellung
vernachlässigen kann, weil man die Werke kennt,
bietet das Museum je nach Tempo des Betrachters eine gute Stunde Kunst für 5€. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre können dieses Schmankerl kölnischer Museumslandschaft mit freiem Eintritt genießen.
Es war mein dritter Besuch heute und ich muss
sagen, er hat sich gelohnt, wie die beiden
davor und ich werde wiederkommen. Die derzeitige Ausstellung heißt: "Noli me tangere!" Berühre mich nicht / Halte mich nicht fest...
Ich habe in Raum 13 meine persönliche Entsprechung dieses Themas in zwei Ausstellungsstücken gefunden... wenn du keine ganz so große Scheu vor Kunst hast: geht ruhig mal ins KOLUMBA und lass dich überraschen, von dem immer wieder gelungenen Mix von Alt und Neu.
Ach ja, und zum ausruhen, sacken lassen oder einfach nur weil es ein schöner Raum ist sei noch das Lesezimmer empfohlen, es hat einen tollen Ausblick ;-)
Nach einem gepflegten Kaffee, der zu jedem gelungenen Urlaubstag dieser Tour d´amour gehört, habe ich heute zum ersten Mal bewußt den Römerbrunnen mit Wasser wahrgenommen. Köln hat ja einiges an Brunnen zu bieten! Der Römerbrunnen ist eine recht große Anlage und erzählt eine Geschichte: Reliefs zeigen die Geschichte Roms - Glanz und Gloria - und mit der Nähe zum Zeughaus, dessen Außenmauer auf Resten der östlichen römischen Stadtmauer gebaut ist passt das ja auch alles ganz gut ins Bild...


Apropos Römerbrunnen, am Römerturm bin ich heute auch vorbeigekommen. Auch er ist ein Stück gewohntes Bild für mich in dieser Stadt, aber wenn man mal bewußt dort stehen bleibt, genauer hinschaut kommt man nicht umhin auch mal zu denken: wow, sooo alt und so cool. Die konntes das echt gut damals!
Und am Abend in die Oper... was Zufall war. Sowohl als Bewohner dieser lebendigen Stadt, als auch als Tourist kann man einfach zum Ticket-Shop gehen und sagen: "Hallo, ich würde heute gerne was machen" - und bekommt eine Antwort. Die junge Frau hinter der Kasse war zwar erstaunt, aber sie hat mir die Karte für Don Giovanni schon auch verkauft. Rang II - inclusive Schülergruppe. Aber auch wenn ich an anderer Stelle hier schon mal erzählt habe, dass ich aus einer Oper auch schon rausgegangen bin, kann ich heute nur sagen: die Oper ist rehabilitiert. Der "Neue", der für diese moderne Inszenierung stehende Uwe Eric Laufenberg hat da einen großartigen Job gemacht. 
Kölner Oper mit klassischer Inszenierung gibt es ja gar nicht. Man mus sich einlassen wollen... 
Wenn auch Don Giovanni seine persönliche Freiheit über das Wohl aller gestellt hat, kann ich diesem Zitat doch sehr viel abgewinnen....
Einigen wir uns auf "Hoch lebe die Freiheit" !!!

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